Eigentlich …. war doch alles anders geplant oder?
23. Juni 2012:
Eigentlich wollten wir ja dieses Wochenende wieder nach Steckenroth fahren, zur Töltdistanz. Das erschien uns dann aber doch etwas zu viel, weil nächstes Wochenende Fiesta-Wochenende ist und die Pferde da schon genügend Stress haben. Also der Plan: nix machen und ausruhen. Aber dann ist mir diese kleine Orientierungsritt-Anzeige der Pferdefreunde Eisingen aufgefallen. Das ist nicht weit weg von uns und man kann sich noch spontan anmelden. Also gut, dann Samstag morgen Fénix und Jacinto eingepackt und spontan nach Eisingen gefahren.
Es war eine richtig gute Entscheidung. Der Ritt war super. Die Leute waren alle nett, die Mitreiter auch, die Strecke war schön zu reiten, das Wetter war perfekt, die Pferde waren gut drauf, der Ritt war neu für uns, das Gelände dort kannten wir noch nicht. Am Startpunkt gab es erst einmal ein Reiterspiel – Dosenwerfen. Inclusive lustig herumrennenden Hund, der immer die Bälle vom Dosenwerfen geklaut hat. Uns hat das nicht gestört, sind wir doch herumflitzende Hunde, Fohlen und Traktoren gewöhnt.
Zweite Station: Hier bekamen wir erst mal ein Brötchen und ein Getränk in die Hand gedrückt. Das kam gerade recht, nachdem ich ja selten frühstücke. Zugegeben wir dachten schon am nächsten Stopp gibt es dann Kaffee und Kuchen, das wäre dann noch die Krönung gewesen. Als Aufgabe mussten wir einen Cacher in die Hand nehmen, um enge Hütchen Slalom reiten, einen kleinen Sprung, mit dem Cacher aus einem Bottich Tennisbälle fischen, zurück zum Ausgangspunkt und Ball in einem Eimer ablegen. Wer in zwei Minuten die meisten Bälle schafft. Und, oh Wunder, Fénix und Jacinto haben sich richtig ins Zeug gelegt. Enge Wendungen sind ja perfekt für wendigen Finos. Die beiden haben sich heute von ihrer besten Seite gezeigt. Ruhig und gelassen wenn wir warten mussten und aufmerksam und toll mitarbeitend wenn es drauf an kam.

Am dritten Stopp gab es dann einen Fragebogen zum Ausfüllen. Pferdeanatomie-Fragen und Giftpflanzen-Fragen. Anatomie geht ja noch, da bekomme ich zur Not sogar die lateinischen Begriffe zusammen, aber Giftpflanzen … Oh weia … Da muss ich mich dringend mal mit beschäftigen! Seidelbast? Noch nie gehört! Aber wir konnten dann doch einige Fragen richtig beantworten. Den Kindern, die beschäftigt waren die Pferde zu hüten, damit die Reiter in Ruhe die Fragen ausfüllen konnten, ist übrigens aufgefallen, wie gut erzogen unsere beiden Finos gewartet haben an diesem Stopp.

Weiter ging es durch traumhafte Reiterlandschaft. Am nächsten Stopp empfing uns ein netter Mensch mit Zielscheibe und Klettbällen. Sinn war auf die Zielscheibe zu treffen, nicht den Mann oder die Landschaft zu bewerfen. Das hat sogar ganz gut geklappt und Jacinto bekam auch keinen Herzinfarkt als ihm Bälle gereicht wurden oder etwas über seine Ohren flog.
Flott ging es dann zurück zur Reitanlage. Dort noch ein letztes Reiterspiel auf Zeit. An einem Bottich los reiten, hinter an ein Stangen L, rückwärts durch, weiter unter eine gespannte Leine, drei Mäuse abbeissen, über einen kleinen Sprung, zurück an den Bottich und einen Apfel mit dem Mund rausfischen. Übrigens waren das Schaum-Mäuse, keine echten Mäuse.
Wir haben die Jungs dann eingeladen und erst mal nach Hause gefahren. Hatten noch genügend Zeit um klein Dea laufen zu lassen und den Stall zu machen und konnten dann gemütlich wieder nach Eisingen fahren, um die Siegerehrung mitzubekommen und das Johannisfeuer zu sehen. Die Pferdefreunde Eisingen organisieren jedes Jahr ein gigantisches Johannisfeuer und dieses Jahr eben auch einen Orientierungsritt dazu. Wo bekommt man schon zur Siegerehrung ein gigantisches Feuerchen zum wärmen? Und so ein Feuer ist tatsächlich ganz schön heiß, selbst wenn man nicht in der unmittelbaren Nähe steht.
Aber erst mal zurück zur Siegerehrung. 30 Reiter sind gestartet. Was soll ich sagen, für uns unbegreiflich hat sich Fénix mit Nadine den ersten Platz gesichert, inclusive einem hübschen Pferdekopfpokal und einem Sack Futter. Das Angsthasenpony Jacinto und eine Reiterin aus Eisingen waren zusammen auf dem zweiten Platz. Wir bekamen auch einen kleinen Pokal und einen Sachpreis. Wer hätte damit gerechnet? Dick (Fénix) und Doof (Jacinto) gewinnen einen Orientierungsritt? Wir waren ganz perplex. Und nach der Siegerehrung waren wir noch lange gesessen und haben geratscht – natürlich über Pferde. Wieder mal ein perfekter Pferdetag!
Ein ganz dickes Dankeschön an die nette Organisatorin des Orientierungsrittes und alle netten Helfer. Ein wirklich gelungener Ritt.