Del Cavador

Ich glaub ich tölt‘ im Wald?

9. Juni 2013:

Daß Paso Finos nicht nur für Gangpferdeturniere geeignet sind, sondern auch bei Spaßprüfungen eine gute Figur machen, konnten wir am Sonntag bei der ersten WM* Waldmeisterschaft 2013 beweisen. Doris und Reini Sperber veranstalteten zusammen mit den Finos & Friends einen Fun-Tag. Sinn der Veranstaltung war Spaß zu haben und mit den Pferden und Reitern zusammen schöne Stunden zu verbringen. Nebenbei wurde natürlich auch noch die Vielseitigkeit und Nervenstärke der Pferde getestet.

Unsere Stallcrew vom Zykloopenhof hat sich natürlich eine Menge Blödsinn dafür ausgedacht. Wir haben uns schon zu Hause halb kaputt gelacht, als Nadine zum ersten Mal ihr Kostüm ausprobiert und mit den Flügeln gewackelt hat. Ich bezeichne es liebevoll als Albtraum in Rosa und Glitzer. Yvi hat sich und Diosa in Indianerinnen verwandelt und ich bin mit meinen zwei Rocker-Tölt-Piraten-Ponys Jacinto und Resi in See gestochen.

Paarreiten, Foto: Caroline Führer
Paarreiten, Foto: Carolin Führer

24 Pferde und Reiter haben sich dann am Sonntag am Sternberghof eingefunden, um zusammen Spaß zu haben. Wir wurden alle mit einem Begrüßungsgeschenk willkommen geheißen und haben alle eine sensationelle Wir-waren-Dabei-Schleife bekommen. Los ging es dann mit den „Prüfungen“. Als erstes war Springen angesagt. Da war natürlich Jacinto unschlagbar. Keiner springt so schnell und sicher wie er! Nach dem Springkurs im Frühjahr waren wir ja bestens vorbereitet. Der Sieg brachte uns einen Griff in den reichlich gefüllten, mit tollen Sachpreisen beladenen Wagen ein. Jeder Gewinner und Vize-Gewinner durfte in den Wagen greifen und sich etwas Schönes heraus nehmen. Einen schönen neuen Neopren-Sattelgurt habe ich mir ausgesucht. Perfekt, brauchte ich doch dringend einen neuen!

Beim Paarreiten war eher Ruhe angesagt. Zusammen mit Tine und Borrasca sind wir als Paar gestartet. Tine war übrigens als „Waldbrand“ passend zum Thema Waldmeisterschaft verkleidet. Waldbrand und Springfino geht natürlich nicht lange zusammen gut, die Mischung ist zu explosiv, also sind wir schnell rausgeflogen.

Barrel Race, Foto: Caroline Führer
Barrel Race, Foto: Carolin Führer

Das Barrel Race war dann wieder unsere Geschwindigkeit. Zeitgleich mit Babs und ihrer Renn-Floh lagen wir vorne. Auf ein Stechen haben wir verzichtet und Babs den Vortritt gelassen. Wir haben uns dann lieber bei der Reise nach Jerusalem leicht blamiert, als Jacinto nach mehreren Durchgängen letztendlich vor dem Stuhl erschrocken ist, nach dem ich gerade geangelt hatte. Gewonnen haben hier übrigens Ayla und Birgit, die heimlichen Waldmeister-Königinnen.

Das Wetter zwang uns dann zu einer vorgezogenen Mittagspause, was der Stimmung aber keinen Abbruch getan hat. Reini und Harry haben frische Burger gegrillt, die jeder selbst belegen konnte. Es gab richtig leckere Käsebaguette und diverse Kuchen. Der Regen wurde einfach zum ausgiebigen Unterhalten genutzt. Außerdem war der Regen perfekt für die Schaunummer der Familie Reichenbach und deren Reitbeteiligungen. Sie führten eine Quadrille mit Regenschirmen und Sonnenbrillen auf. Passender Weise hatte der Regen dann zum zweiten Quadrilleteil mit Sonnenbrille schon nachgelassen.

Auch der Dackelweitwurf konnte während der Mittagspause durchgeführt werden. Trockenen Fußes konnten alle Reiter und auch Zuschauer einen Dackel werfen. Der weiteste männliche Werfer und die weiteste weibliche Werferin wurden ebenfalls prämiert. Übrigens haben wir nur einen Stoff-Dackel geworfen. Irgendwie wollte niemand einen richtigen Dackel zur Verfügung stellen. Außerdem machen die auf Dauer nicht so wirklich mit, wenn man sie mehrmals durch die Luft wirft. Die zahlreichen Zuschauer ließen sich übrigens auch durch den Regen nicht vertreiben. Nach der Mittagspause ging es dann sonnig weiter und die Zuschauer sind einfach wieder mit ihren Tischen und Stühlen an den Reitplatz gezogen. Eine weitere Schaunummer von Terra und Jürgen leitete den Nachmittag ein. Beide zeigten einen schönen Pas de Deux – von Terra natürlich im Damensattel geritten.

Das Highlight war natürlich der Speed-Trail. Elf anspruchsvolle, aber machbare Hindernisse galt es zu überwinden. Hindernis eins war der „Dackel-Tisch“: Hinreiten, eine Schnur vom Tisch nehmen, an der ein rollender Dackel fest gemacht war, den Dackel einmal um den Tisch rollen indem man mit dem Pferd einmal um den Tisch reitet. Gar nicht so einfach! Dann Stangen-Labyrinth: Vorwärts rein, rückwärts raus. Direkt weiter zum „Blumen gießen“. Bekannt seit der letzen Fiesta, aber trotzdem sind pinke Gießkannen mit Wasser drin gar nicht so leicht zu bedienen, wenn man auf einem Pferd sitzt.

Alle Speed-Trail-Teilnehmer, Foto: Caroline Führer
Alle Speed-Trail-Teilnehmer, Foto: Carolin Führer

Dann war die Gelegenheit ein bisschen Speed zu machen auf dem Weg zum Fino Strip. Dort halb hinüber und rückwärts gerade zurück, weiter zum „Reifen auf Plastikplane“ und „Besen-Polo“. Besen nehmen, Ball durch eine Gasse rollen und Besen wieder aufräumen. Erfordert auch etwas Koordinationsvermögen vom Reiter und Kooperationsvermögen vom Pferd. Es folgte der „Planenvorhang“ (vorwärts rein, und wieder raus), das „Stangen-Mikado“ und der „Schwebebalken“, um mit dem „Hüpfball“ abzuschließen.

Racing-Resi am "Dackeltisch", Foto: Caroline Führer
Racing-Resi am „Dackeltisch“, Foto: Carolin Führer

Man muss übrigens sagen, dass alle Reiter statt auf „Speed“ zu setzen, die Hindernisse eher ruhig angegangen sind und Wert darauf gelegt haben die Stationen eher ordentlich und schön zu überwinden, als auf biegen und brechen Zeit zu schinden. Finde ich sehr gut. Unsere Pferde haben auch sehr schön mitgemacht. Diosa ist flüssig und ohne zu zögern durch den „Reifen auf Plastikplane“ gelaufen. Da macht sich unser „Teppich-Training“ zu Hause doch bezahlt!

Diosa Grazile Kletterkuh, Foto: Caroline Führer
Diosa Grazile Kletterkuh, Foto: Carolin Führer

Hinterher gab es einen imposanten Massenstart beim „Schneckenrennen“. Die beiden langsamsten Schnecken mussten sich dann noch ein Stechen auf dem Fino-Strip geben. Auch hier lag Familie Reichenbach vorne. Dann starteten die meisten Teilnehmer noch bei der obligatorischen Viertakt-Prüfung. Als gehörsichere Richter stellten sich Reini und Katrin zur Verfügung. Hier wurde es auch noch einmal spannend als Nadine und Fénix zusammen mit Yvi und Diosa übrig blieben. Diosa hat dann souverän gewonnen – sage ich  als nicht objektiver Eigentümer dieses tollen Ponys 🙂

Spritzig ging es dann wieder bei der abschließend letzten Fun-Prüfung, dem „Copa de Aqua“ zu. Die Reiter mit ihrem Wasserglas mussten sogar kleine Sprünge über Cavaletti absolvieren. Dann war wieder das Publikum gefragt, um noch einmal alle kostümierten Reiter zu bewerten. Da war neben unseren Kostümen noch einiges vertreten: Rotkäppchen, ein Schäfchen, ein Domina-Rotkäppchen, ein Waldarbeiter, ein Burgfräulein – eigentlich hat nur Robin Hood gefehlt! Und flugs war der Tag auch schon wieder vorbei. Doris wünschte uns allen noch eine gute Heimreise und alle sind sich einig: Es soll wieder eine Waldmeisterschaft geben! Am Besten offen für alle Pferde, da waren nämlich viele Reiter im Publikum dabei, die auch gerne mitgemacht hätten!

Hip-Hop-Hüpfball Ayla und Birgit, Foto: Carolin Führer
Hip-Hop-Hüpfball Ayla und Birgit, Foto: Carolin Führer

Fazit: Ich finde die Gelegenheit so einen Spaß-Tag mit den Pferden zu erleben eine sehr schöne Abwechslung zum normalen Turniergeschehen. Dort nistet sich doch irgendwie der Ehrgeiz ein und im Rahmen von reinen Funprüfungen bleibt doch eher der Spaß am Miteinander erhalten. Auch für die Zuschauer ist vielleicht so ein aktionsreicher Spieletag interessanter, als die 20. Klasse Tölt um die Bahn. Beides hat seinen Reiz, aber in der momentanen Gesamtsituation macht mir persönlich Spaß-Turnier einfach mehr Freude.

Alle meine Ponys waren dabei und haben sich bestens Benommen. Jacinto lief locker und hat in allen Speed-Prüfungen schön mitgemacht. Resi hat sich auch bestens präsentiert. Im Trail war sie ruhig und hat alles mitgemacht. Sogar zwei Runden über den Fino-Strip beim Viertakt waren drin ohne hopsen. Ich bin begeistert! Diosa und Yvi waren sowieso als Team super mit dabei. Nadine und Fénix waren auch gut dabei – vor allem Nadines Kostüm wird sich ewig in mein Gedächtnis brennen … und zwar in Kombination mit folgendem Hintergrund:

Der Traum aller jungen Mädchen :-), Foto: Caroline Führer/Bearbeitung: Yvi Tschischka
Der Traum aller jungen Mädchen 🙂                                   Foto: Carolin Führer/Bearbeitung: Yvi Tschischka

Ein kleines Filmchen gibt es auch noch zu bewundern – diesmal nicht von mir. Mathias Stiefel war mit seiner Kamera dabei und hat den Tag wie folgt zusammengefasst:

PS: Vielen Dank auch an unsere extra „eingeflogene“ Fotografin Carolin Führer für die ganzen tollen Bilder! Du bist nächstes Mal auch wieder engagiert! 🙂

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