Werbeslogans im Regen aufsagen?
29. Juni 2014:
Heute waren wir wieder in Spaß-Mission unterwegs. Wir sind zum Orientierungsritt nach Kosbach gefahren. Neu dieses Jahr: Es gab ein Motto – „Werbeslogans!“ Und eine neue Strecke. Und für Nadine mit Fénix, Yvi mit Diosa und mich mit Jacinto eine neue Mitreiterin. Wir haben einfach unsere Stall-Julia auf einem von den „neuen“ Islandpferden mitgeschleift. Julia, O-Ritt-Neuling und das Pony erst seit drei Wochen bei uns. Aber die beiden haben das perfekt gemeistert. Man hat nicht gesehen, dass die beiden sich erst so kurz kennen.

Wie immer war die Organisation des O-Rittes topp. Wir hatten dieses Jahr das Glück direkt im Gelände des Reitclubs parken zu können und konnten gleich mit dem Trail beginnen. Zum warmwerden sozusagen. Aufgebaut waren die unterschiedlichsten Stationen: Pferdefußball (Dort hat Jacinto übrigens geflissentlich darauf geachtet, dass immer mindestens vier Meter zwischen ihm und dem Fußball Abstand waren, was natürlich eher kontraproduktiv war. Diosa hat das natürlich schamlos ausgenutzt und ein Tor nach dem anderen geschossen!). Eine Station an der man sich gegenseitig Wäscheklammern anstecken sollte. Die haben die Mädels, die uns die Station erklärt haben glaube ich auch nicht richtig verstanden, aber egal. Ich scheine lustig auszusehen mit zehn Wäscheklammern an der Hutkrempe.

Eine weitere Station war das Kosbach-Logo geviertelt auf Papier von Weidezaunpfählen holen, zusammensetzen und dann mit dem Pferd noch eine Strecke über zwei Stangen reiten. Dann gab es einen Luftballon-Zirkel in dem unter den Luftballons verschiedene Firmen-Logos hingen. Jeder durfte eine Karte ziehen und musst unter den Luftballons sein Logo herausfinden und dann mit einer Stech-Gerte einen Luftballon zum Platzen bringen. Hin und zurück musste man durch ein Flattertor. Als Vorletztes eine Station, nennen wir sie Eierlauf: fünf Karten mit Pferdeartikeln drauf ziehen, aufs Pony, Slalom über Stangen und um Pylonen, Absteigen, die Artikel den jeweiligen Firmen zuordnen, einen Löffel und ein „Ersatzei“ in die Hand nehmen und den Slalom-Weg wieder zu Fuß mit geführtem Pferd zurück laufen. Alles Stationen, die nicht wirklich problematisch waren.
Und als letztes die Auszieh-Station. Die Ponys mussten in einem Stangenviereck stehen bleiben und jeder Reiter konnte sich auf dem Pferd ausziehen was ging. Bedingung: das Pferd soll im Viereck bleiben und die Kleidung am Boden landen. Yvi und ich haben uns hier zurück gehalten, wir sind zu faul zum wieder anziehen gewesen. Aber Nadine und Julia entblätterten sich sogar fast bis auf Jeans und BH. Aber es sollen sich sogar Leute bis auf die Unterhose ausgezogen haben. Das ist lustig anzusehen, geht mir persönlich dann aber doch etwas zu weit. Hier konnte natürlich wer viel ausgezogen hat auch viele Punkte sammeln.

Nachdem wir uns vom Lachanfall erholt hatten gingen wir dann auf die Strecke. Dieses Jahr nicht die obligatorische Strecke, sondern eine ganz Neue. Ich bin ja immer wieder ein großer Fan vom Erlangener Ausreitgelände. Schöne Sandwege, schöne Reitwege, viel Wald und dank Regenwetter heute keine Fliegen unterwegs. Dabei hatten wir diesmal sogar die Fliegendecken dabei, die wir an der Eisbärenritt-Tombola gewonnen hatten. Der Regen war sowieso das einzige Manko. Immer wieder tuschte es auf uns herab, was die Stimmung schon etwas gedrückt hat, aber wir wurden wenigstens nicht komplett nass. Zwischendurch war es immer wieder schön. Die Strecke wurde wieder von lustigen Stationen unterbrochen. Teilweise mussten wir zwar ein bisschen warten, aber das hängt ja immer davon ab, wie groß die Gruppe vor einem ist.
Die erste Station war im Wald. Veränderte Werbelogos erkennen. Und Sackhüpfen und sich dabei leere Plastik-Flaschen-Logos in einer Gasse merken und die dann auswendig sagen. Um es kurz zu machen, ich kann nicht hüpfen und mir gleichzeitig Dinge merken. Momentan kann ich mir ja nicht mal Namen von Leuten merken, die ich relativ regelmäßig sehe. Nadine hat sich dafür ungefähr 17 Flaschen-Aufdrucke gemerkt. Die Frau ist manchmal echt unglaublich. Und weiter ging es durch den Wald um Erlangen, unterbrochen von Begegnungen mit tapferen Joggern im Nieselregen.

Die zweite Station war dann das Blechdosen-Dreh-Ding, was schon letztes Jahr im Einsatz war. Immer wieder eine Herausforderung. Natürlich sind alle Ponys an das Drehdings hin und haben Blechdosen an der Schnur aufgedreht, bis auf Mr. Jacinto Angsthase. Hier gab es glaube ich auch wieder Fragen zu beantworten, aber mein Gedächtnis lässt mich schon wieder im Stich.
Weiter zur nächsten Station: Wäsche aufhängen. Und „Gegenstände“ in einem Sack ertasten und sagen, was es ist. Dann hatten wir einen schnellen, aber um so lustigeren Ritt an die nächste Station. Dort durften wir mit einem Getränk in der Hand eine Strecke reiten und dabei das Getränk kreisen, über Stangen reiten und Achten machen und zurück traben. Copa de Champane sozusagen, am Ende musste man erschmecken, was im Glas ist. Leider kein Schnäpschen, aber trotzdem lustig. Als nächstes wurden wir dann vom netten Eskort-Service abgefangen, die uns sicher über die Autobahnbrücke geleitet haben. Und schon waren wir wieder in Kosbach und konnten uns, nach der Versorgung der Ponys, gemütlich entspannen und den Hunger stillen. Die Ponys durften wieder in bereitgestellten Paddocks ausruhen und waren mit ihren Heunetzen beschäftigt.
Alles in Allem ein schöner Sonntag in Kosbach. Die Organisation war sehr gut, die Helfer alle freundlich, die Verköstigung lecker. Die jungen Mädels an den Stationen waren zwar manchmal etwas lustlos, aber wenn man den ganzen Tag mehr oder weniger im Regen steht, kann ich das definitiv nachvollziehen. Also alles im grünen Bereich. Gut wäre noch gewesen, dass man vorher publiziert hätte, dass es jeweils an den Stationen die Möglichkeit gegeben hätte, etwas zu trinken. Aber wir sind nicht verdurstet und insgesamt war der Ritt wirklich schön. Trotz Regen. Auch mussten wir nicht lange auf die Siegerehrung warten, die dann sogar bei ein bisschen Sonne stattfinden konnte. Nachdem es einige Doppelplatzierungen gab, schätze ich mal, dass ungefähr 60 Teilnehmer die Strecke absolviert haben. Jacinto war erstaunlicher Weise nicht ganz Letzter, Diosa hat es sogar auf Platz 15 geschafft und Nadine und Julia waren auch irgendwo zwischen Platz 30 und 20 dabei. Letztendlich ist die Platzierung egal, es kommt darauf an, dass wir einen schönen Tag haben und uns eine kleine Auszeit vom Alltag nehmen. Und das haben wir auf jeden Fall getan. Bis nächstes Jahr in Kosbach!