Del Cavador

Wohngemeinschaft Deluxe?

03. bis 06.09.2015:

Auch dieses Jahr war eines der Highlights im Paso Fino-Jahr für Yvi und mich die 21. Internationale Deutsche Meisterschaft im Gangreiten (kurz IDMG), die dieses Jahr wieder am Gestüt Aegidienberg bei Marlies und Walter Feldmann stattfand. Regenerprobt waren wir dieses Jahr schon, von daher waren wir für alles ausgerüstet und auf alles vorbereitet. Die Ponys waren wieder in den sensationellen Boxen vom letzten Mal untergebracht, zusammen mit Traber Hucellus Junior, der sein zweites Turnierdebut gab. Julia Väth hatte uns eine schnuckelige Ferienwohnung fast am Turniergelände gemietet und somit stand die IDMG-WG fest. Komplettiert hat das Ganze dann noch Cellis Reitbeteiligung Jenny, die ab Samstag in die WG mit einzog. Eine lustige Truppe, was haben wir gelacht …

Am Anreisetag ließen wir es erst mal langsam angehen. Alles erkunden, ein bisschen Probereiten auf der Bahn und vor der Halle. Bisschen Leute treffen. Einkaufen im wohl tollsten Edeka NRWs – eine sensationelle Auswahl an Veggie-Sachen gibt es dort. Ungesunde Sachen gab es natürlich auch. Dann habe ich mich erst mal blitzen lassen, als wir auf dem Weg zu einem Geocache waren. Inzwischen ist fast alles um mich herum infiziert mit dem Geocaching-Virus, so dass es einfacher ist, zwischendurch einmal Döschen zu suchen. Und wir hatten eine leerstehende Wäscherei gefunden. Schade, dass so wenig Zeit war um das Gelände richtig zu erkunden. Der Abend endete mit quatschen und Essen in unserer heimischen IDMG-WG-Küche.

DAS Tor Ihres Lebens - Foto: Yvi Tschischka
DAS Tor Ihres Lebens – Foto: Yvi Tschischka
perfekter Schwerer Trail - Foto: Yvi Tschischka
perfekter Schwerer Trail – Foto: Yvi Tschischka

Am Freitag war dann Programm angesagt. Yvi und ich hatten dieses Mal nicht so arg viel genannt, irgendwie fühlten wir uns komplett unvorbereitet. Julia und das Trabertier hatten ganz gut was vor. Nachzulesen übrigens auf Julias Blog, der die Erlebnisse des Trabertiers und ihr wieder mal lustig festgehalten hat. Drum konzentriere ich mich hier mal auf meine Ponys und Ihr lest bei Julia den Rest nach!

Traberjulia

 

Jacinto und ich im mittleren Trail - Foto: Yvi Tschischka
Jacinto und ich konzentriert in der mittleren Rittigkeit – Foto: Yvi Tschischka

Für Yvi stand heute nur der schwere Trail auf dem Programm, der sehr schön lief. Das war glaube ich das Tor ihres Lebens – ein wunderbar flüssig gerittenes Toröffnen, ohne Sumpfübliche Tiraden. Insgesamt von allen Startern schön anzusehende Trail-Ritte. Unser Favorit war Marina mit Ihrer Hexe. Jacinto und ich hatten auch einen Lauf. Er hat sich in der mittleren Rittigkeit wunderbar präsentiert. Wir hatten entspannten Schritt, ruhiges Stehen, alles fast perfekt, bis auf das Rückwärtsrichten, das war schief, und seitwärts treten auf der Mittellinie, da war ein „Hacker“ drin. Ansonsten war ich super stolz auf meinen Hampel-Zwerg, der sich so cool präsentiert hat. Highlight war auch noch die Tasse Kaffee, die mir Susanne Geier nach der Prüfung in die Hand gedrückt hat, nur weil ich beim langen Warten vorher gähnender weise meinte … „so ein Kaffee wär jetzt toll“. Ich liebe es, wenn Wünsche in Erfüllung gehen!

Danke Susanne! - Foto: S. Geier
Danke Susanne! – Foto: S. Geier

Der Lauf hielt dann auch am Abend an, als ich Jacinto in der Ausdauertölt gestartet bin. Wir haben zwanzig Minuten lang gleichmäßigen Tölt gezeigt. Ich war ganz stolz auf ihn. Und die Prüfung hat richtig Spaß gemacht. Die Platzierungen in der Prüfung, so wurde mir hinterher von mehreren Leuten angetragen, war nicht so ganz in allen Dingen aus ihrer Sicht nachvollziehbar. Einige hätten Jacinto ein bisschen weiter vorne gesehen, andere Pferde weiter hinten. Das „Problem“ am Paso Fino ist einfach, dass er nicht spektakulär aussieht und man so einfach gegen Pferde, die die Beine spektakulärer schmeißen oftmals hinten ansteht. Aber gerade deshalb finde ich es wichtig, dass viele Paso Finos in IGV-Klassen gezeigt werden, damit sich Publikum und Richter an die Gänge des Paso Finos gewöhnen. Außerdem macht es riesig Spaß in gemischten Prüfungen zu starten.

Der Abend klang dann bei der Come Together-Party im Festzelt mit DJ und Bier …. äh … das heißt ja hier Kölsch … aus, aber allzu lange sind wir nicht geblieben. Die Kälte wollte nicht mehr aus unseren Knochen weichen, trotz mehrerer Schichten Jacken. So war der Gang unter die heiße Dusche Priorität Nr. 1. Respekt übrigens an alle Reiter, die da draußen in Zelten übernachtet haben. Ihr seid echt harte Socken!

Trabiertier beim Traben - #weilerskann Foto: Yvi Tschischka
Trabiertier beim Traben #weilerskann #IDMG2015 – Foto: Yvi Tschischka

Der Samstag lief für Yvi und mich gechillt ab. Julia dagegen musste bereits um 7.30 Uhr auf der Bahn sein für die Mehrgang Freizeitreiter. Während Julia im Regen unterwegs war kauten Yvi und ich also unser obligates Frühstücksbrötchen mit diesem sensationellen Käse drauf. Dazu eine schöne heiße Tasse Kaffee, vom Hausherrn Walter Feldmann persönlich verkauft. Jeden Morgen mit dem Spruch: „Wir haben auch frisches Mett da ….“ Walter hat an diesem Turnier seine Leidenschaft als Theken-Chef entdeckt. Ich bin gespannt, wann die erste Aegidienberg-Kneipe aufmacht. Da geht es dann bestimmt richtig lustig zu.

Ich schweife ab. Yvi hatte dann ihre Naturtöltprüfung auch im Regen. Diosa war extrem angepisst durch Regen und Gesamtsituation, hat sich dann aber in der Prüfung perfekt benommen. Tölt am langen Zügel, ohne Fremdeinwirkung, ohne Tempounterschiede, auch als sie überholt wurde. Wir waren richtig begeistert. So soll Naturtölt aussehen meiner Meinung nach! Platziert war Diosa zwar auf dem letzten Platz, aber Yvi empfand diese Prüfung als die Beste ihrer bisherigen Karriere. Und so soll es doch sein – Zufriedenheit in der Prüfung, das Ergebnis ist dann relativ egal.

Zu zweit starteten wir dann noch in der Paso Fino Country Pleasure, die Diosa dieses Mal vor Jacinto gewinnen konnte. Auf jeden Fall hat es riesig Spaß gemacht. Aber wir waren froh erst mal runter vom Pferd zu kommen und uns aufwärmen und trockenlegen zu können. Ein Hoch auf die wasserdichte schwarze Softshell-Jacke die mir Nadine vom Paso-Shop ausgesucht hat.

Töltspezial - Foto: Yvi Tschischka
Töltspezial … Spaß auf der Ehrenrunde – Foto: Yvi Tschischka

Am Nachmittag war neben diversen Traber-Julia-Prüfungen auch noch die Tölt Spezial auf dem Plan. Die ist wieder neu mit im Programm und eignet sich hervorragend, um Paso Finos zu zeigen. Darum hatten wir auch gleich drei Paso Finos in dieser Prüfung. Machiavelli und Stan Paul haben das Ding von Anfang an souverän gerockt, dicht gefolgt von Britta Mülle und Brujula. Sogar Jacinto konnte sich ins A-Finale „spezialtölten“. Also hatten wir dann am Sonntag alle drei Finos im A-Finale. Stan hat die Prüfung dann auch sensationell gewonnen, dicht gefolgt von Britta. Eine super Rassewerbung. Und auch ich war ganz zufrieden damit, wie Jacinto gelaufen ist. Dieser Tempo-Wechsel, bzw. überhaupt mehrere Tempi zu zeigen, fällt uns extrem schwer. Aber ich denke ein paar gute Passagen konnten wir zeigen.

Am Abend fanden wir uns alle wieder im Festzelt ein. Geplant war Rasseabend und Siegerehrungen Trail und Rittigkeiten. Die Paso Peruanos hatten übrigens extrem leckere Kartoffel-Spezialiäten zum probieren. Vorher lief noch die Sporttölt Großpferde auf der verregneten Bahn, immer wieder spektakulär zu sehen, aber wäre natürlich toller gewesen bei mehr Sonne. Apropos Sonne, die machten wir uns selber, Julia und Jenny sind zur Höchstform unterhaltungstechnisch aufgelaufen, ich hatte Sonntag tatsächlich Muskelkater vom Lachen. Highlight war dann natürlich die Siegerehrung schwerer Trail: Deutscher Meister im schweren Trail wurden Yvi und Diosa mit sensationellen 9,56 Punkten. Alter Falter, was hab ich mich gefreut, vor allem weil Yvi es kaum glauben konnte.

Der Sonntag verlief dann relativ relaxed. Aufstehen, Julia beim Reiten zusehen, dabei Käse-Brötchen und Kaffee, Freunde treffen, quatschen, das Übliche. Meine alte Freundin Renate (also alt im Sinne von kenn-ich-schon-ganz-lange) wohnt ja in der Gegend und so sehen wir uns quasi immer in Aegidienberg, was natürlich perfekt ist. Apropos, falls Ihr schon Julias Blog gelesen habt, es ist tatsächlich so gewesen, dass wir ständig auf der Suche nach Essen waren. Es ist einfach essentiell wichtig, dass man bei Regenwetter ständig und überall isst. Ich hoffe unser Vorschlag, dass diese leckeren traditionellen Aegidienberg-Reibekuchen ins Catering-Tagesprogramm aufgenommen werden wird nächstes Mal umgesetzt.

Unser Besuch in dieser Tatort-Kneipe wird mir auch ewig im Gedächtnis bleiben …. „de Pipi-Schrimps … dazu Salätsche?“ – Wobei ich immer noch nicht weiß, was genau jetzt Pil-Pil-Shrimps sein sollen. Jedenfalls waren sie Lecker. Ich schweife ab. Sonntag: Aegidienberg. Zeit zum Fotografieren und Quatschen. Also Yvi fotografiert, wir quatschen und suchen Essen. Am Nachmittag war dann noch der Aufmarsch aller Teilnehmer mit Reden und Siegerehrungen. Wir waren dann gerade rechtzeitig vor der nächsten Regenfront fertig und froh endlich im Auto auf dem Weg nach Hause zu sein. Anstrengend war es, das Wochenende, aber wunderschön. Aegidienberg ist immer eine Reise wert und die Leute dort sind alle erste Sahne. Vielen Dank an das gesamte Aegidienberg-Team und alle Beteiligten, die diese 21. IDMG wieder mal zu einem erlebnisreichen, unvergesslichen Wochenende gemacht haben. Und nächstes Jahr ist ja klar, sehen wir alle wieder in Aegdienberg und ein paar zusätzliche Finos wurden schon rekrutiert (Erik und Heike, ich freue mich auf Euch! :-).

Schleifchenübergabe - Foto: Yvi Tschischka
Schleifchenübergabe – Foto: Yvi Tschischka

In diesem Sinne, fehlt nur noch die angeberische Auflistung unserer Erfolge. Dieses Mal tatsächlich extrem angeberisch:
Yvi und Diosa:
1. Platz – schwerer Trail (4) (damit Deutscher Meister 2015)
1. Platz – Country Pleasure (5)
8. Platz- Naturtölt (8)

Christine und Jacinto:
1. Platz – Mittlere Rittigkeit (11)
2. Platz – Country Pleasure (5)
6. Platz – Ausdauertölt (14)
7. VE (Vorentscheid) – Tölt Spezial (13)
8. Platz – Tölt Spezial (8)

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