Del Cavador

In Flieden Fliegen lernen?

Kurs mit John Pelaez in Flieden

28.04. bis 30.04.2017:

Für Yvi, zwei Ponys und mich ging es am Freitag wieder auf die Autobahn und nach obligatorischem stockendem Verkehr bei Schweinfurt auf der A7 mit Vollgas nach Flieden. An diesem Wochenende waren wir wieder bei Britta und Gerd Mülle zu Gast. Dort fand nämlich ein Kurs mit dem Paso Fino Trainer John Pelaez (USA) statt. John haben wir letztes Jahr schon bei einem Kurzbesuch gesehen und ich fand seine Art mit den Finos zu Arbeiten schon damals sehr angenehm. Wir kamen ganz gechillt an, hatten noch erste Erfahrungen mit unserem Hotel (verlassen, aber alles offen – Hotelwirt kam dann aber noch rechtzeitig, als wir gerade die Kasse ausrauben …. äh …. wieder fahren wollten) und konnten dann den restlichen Tag mit lieben Fino-Freunden verbringen.
Hotels und Pensionen rund um Flieden – Abenteuer pur. Irgendwann haben Yvi und ich alle getestet. Es ist immer wieder spannend. Wobei unser jetziges Hotel eigentlich ok war. Also der Hotelbetreiber hat sich sehr viel Mühe gegeben, und war auf seine hilflose Art auch echt nett. Wir haben uns vorgestellt er wurde gerade von seiner Frau verlassen und alles wächst ihm grade über den Kopf. Aber ein paar Kriterien haben auch dieses Hotel für die Zukunft ausgeschlossen. Aber das ist echt Jammern auf hohem Niveau. Die Hotels sind alle bis jetzt nicht unterirdisch gewesen (bis auf eine Pension … wo wir seltsamer Weise nach der Uhrzeit gefragt wurden, ab wann wir Duschen wollten. Öhm??? – *kopfkinoaus*), sondern einfach, rustikal, ohne funktionierendes Internet – aber alles Menschen, die hessische nette Originale sind. Das Aus für dieses Hotel war einfach: kalter Rauch im Frühstücksraum (der Abends als Kneipe dient), Hellhörigkeit der Zimmer (was in Kombi mit Montage-Arbeitern, die auch am Wochenende um halb sechs das Aufstehen und Rumrumoren anfangen keine gute Kombi ist) und kaum Internet. Wie gesagt, rumnölen auf hohem Niveau. Aber wir machen es uns jetzt zum Sport alle Hotels auszuchecken. Für nächstes Mal haben wir schon eines im Visier. Aber zurück zum Kurs!

Es wurde ganz toller Kuchen mitgebracht! Mit Glitzer-Guss! Und der war lecker! – Foto: privat

John Pelaez ist ein Trainer, der die Pferde unterstützt, dass sie sich selber wohl fühlen beim geritten werden. Er arbeitet nicht mit Druck oder groben Aktionen, sondern möchte die Pferde dahin bringen, dass sie sich in Ihrer Wohlfühl-Zone sicher und zufrieden fühlen. Er arbeitet lieber langsam und konstant, als schnelle Erfolge zu erzielen. Was meiner Meinung nach natürlich viel besser und nachhaltiger ist, als schnelle Erfolge zu haben und dann die verheizten Pferde einfach zu ersetzten. Was auch echt schwierig ist, wenn man kein Geld hat um ständig neue Pferde zu kaufen 🙂 Alles geht sehr gechillt von statten. Eigentlich sieht man fast nicht, dass er etwas am Pferd macht, er reitet ein bisschen und schwupps hat man ein entspanntes, motiviertes Pferd.
Von daher war ich sehr gespannt, ob ein USA-Trainer das Richtige für das Drachenpony sein könnte. Schließlich hat das Drachenpony schon alles durch. Aber so richtig entscheiden, welches Pony ich mit zum Kurs nehme, konnte ich mich nicht wirklich. Von daher habe ich Jacinto und Resi zusammen mitbringen dürfen und beschlossen mit Jacinto einfach mal den Freitag zu testen und dann mit Resi weiter zu machen. Eigentlich war ich schon Freitag vor meiner ersten Trainingseinheit überzeugt, dass ich es mit John und Resi versuche. Ich habe bei dem Pferd vor uns zugesehen und da gab es schon einige Trigger-Momente die mich überzeugt haben.

Mit Jacinto hatte ich am Freitag eine richtig gute Einheit. Wir müssen dringend an der Konstanz im Tölt arbeiten, bzw. störe ich Jacinto zu sehr, obwohl ich ja schon denke ich mache fast gar nichts. Aber auch nichts machen will gelernt sein. Was mich an John übrigens auch beeindruckt hat, ist, dass er einfach die Gegebenheiten der Pferde sieht und versucht für den Reiter das zu ermöglichen, was er mit dem Pferd erreichen möchte (also wenn es realistisch ist) und nicht versucht Pferd und Reiter in ein festes Schema zu pressen. Er geht wirklich individuell auf Pferd und Reiter ein. Jacinto und ich jedenfalls hatten einen guten Lauf. Ich muss mich mehr konzentrieren meine Bewegungen noch langsamer und sanfter zu machen, und meine Zügel gleich lang zu halten, und Jacinto „fliegen“ zu lassen. Mehr Entspannung in der Schulter und die richtige Halteposition für meine Hände zu finden. Das mit dem Fliegen war ein guter Vergleich. Man wird mich also in Zukunft schöne „geflogene“ Achten üben sehen. Wobei ich mit Jacinto ja schon viel am Zirkel arbeite, weil ich merke, dass ihm das gut tut. Jedenfalls war Jacinto während des Trainings entspannt und zufrieden. Er hat geschnaubt und nicht zu sehr geschwitzt. Es war stressfrei für ihn. So mag ich das!

 

Von daher war ich gespannt wie Hulle, wie sich das bei Resi gestaltet. Ich bin da ja sehr pienzig, was Fremdreiter auf dem Pony angeht. Mal abgesehen davon, dass sich sowieso niemand mit klarem Verstand freiwillig da darauf setzt.

Natürlich wurde zwischendurch die Zeit zum Ausreiten genutzt! (Heike, Jojo, ich, Paula, Johanna, Yvi) – Foto: Kaisy

John hat Samstag mit Resi einfach mal vorreiten lassen. Eine Runde „schneller“ hat schon gereicht, um ihm ein gutes Bild zu vermitteln. Wobei eine Runde „schneller“ bei Resi an dem Tag echt eine gute Runde war. Weil sie blieb am Boden und in geraden Linien. Auch beim Reiten durch John blieb Resi kontrolliert. Er hat mit ihr ruhig, aber konsequent, mit einer gesunden Portion Respekt gearbeitet. Ich sag nur so viel: wir werden in Zukunft viele kurze Reprisen auf kleinem Kreis mit Begrenzung haben. Mal sehen ob es wirkt. Wir wollen Resi den Tölt wieder schmackhaft machen. Das ist aber eine Großbaustelle. Aber das ist ja nichts Neues. Jedenfalls ein komplett neuer Ansatz für uns. Nachdem ich dann schon am Samstag ein positives Resi-Erlebnis haben durfte, durfte ich auch noch ein Traumpferd reiten: Anastasia. Tölt und Brio in Vollendung. Hach … vielen Dank Britta! Ich bin immer noch komplett begeistert 🙂 Ein Pferd mit ganz viel Brio und ein Pferd bei dem man ordentlich Energie unterm Arsch spürt. Auf Deutsch: man steigt mit einem grenzdebilen Dauergrinsen ab, möchte aber eigentlich gar nicht absteigen. Aber irgendwann braucht so ein Pony halt auch mal Pause.
Außerdem war ja noch Foto-Shooting-Zeit angesagt. Yvi hatte zwei Shootings im schönen Abendlicht im schönen Fliedener Wald, da muss der Foto-Assi natürlich mit, auch wenn er lieber noch geritten wäre. Vor der Kamera standen Kaisy und Ristretto und Machiavelli und Sello – also zwei von Sumpfs Ex-Lovern im Kombipack.

Machiavelli – super schön oder? Machiavelli war übrigens der Papa von meiner Dimera ❤ – Foto: Yvi Tschischka

Der Samstag Abend ist dann bei Mülles in lustiger Runde ausgeklungen. Erick hat uns wieder herrschaftlich und äußerst lecker bekocht. Die Stimmung war super und erste Blicke auf die geschossenen Fotos sorgten für viel „Mädchen-Gequietsche“ – nebenbei konnten die technik-affinen Zuschauer noch mitverfolgen, wie Yvi mit Fotoshop Dinge wegzaubert 🙂 Dinge waren in dem Fall mal nicht ich, sondern Stan, der Sello mal eben das Steigen im Wald „beigebracht“ hat für ein schönes Abendlichtfoto.
Dann war schon wieder Sonntag. Nach einem kurzen Stopp beim Bäcker Happ (bester Bäcker ever) ging es ab zu den Ponys, die sich in Flieden so wohl fühlen, dass sie sich nicht mal für unsere Ankunft interessiert haben. Verwöhntes Pack! Resi war heute das erste Kurspferd. John hat mit ihr im Roundpen gearbeitet. Sehr ruhig. Resi hat sogar geschnaubt während des Reitens. Eine sehr gute Einheit. John hat mir noch Einiges mit auf den Weg gegeben und ich bin gespannt, was ich umsetzen kann. Ich hoffe er kommt wieder nach Deutschland. Dann sind Resi und ich auf jeden Fall wieder mit dabei! Dann habe ich mir eine kleine Auszeit genommen und bin mit Jacinto durch die Wälder in Flieden gestreift. Kopf frei kriegen. Und ein bisschen Tölten üben mit den neuen Tipps für Jacinto.
Ein Kurs in Flieden bedeutet immer gute Stimmung, tolle Menschen treffen, neue tolle Menschen kennen lernen, ganz viel gutes Essen (vor allem wenn Erick uns alle so lecker bekocht! Wobei Brittas gebackener Käse auch super lecker war – wir Vegetarier bekommen ja immer eine „Extrawurst“ :-)) – Entspannung, tolle Landschaft, viel Spaß. Kurz: Urlaub. Ich hoffe liebe Britta, dass Du uns noch ganz viele so tolle Kurse ermöglichst. Es macht immer riesig Spaß bei Euch! Und ich freue mich immer ganz viele nette Menschen zu treffen!

Morgenstimmung in Flieden 🙂 – Foto: privat

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