IDMG2017 – Zwei Finos wie Pech und Schwefel?
24.08. bis 27.08.2017

Endlich war es wieder so weit: IDMG-Zeit! Auf dieses Turnier freuen wir uns jedes Jahr, weil es einfach Spaß macht mit so vielen verschiedenen Gangpferderassen und Gangpferdemenschen zusammen ein paar schöne Tage zu verbringen. Dieses Jahr kam noch der Bonus neue Lokation dazu. Yvi und ich waren nämlich noch nie in Birrekoven und schon ganz gespannt den Hof von Ingrid Pinnecke-Arenz in Alfter (Bonn) kennen zu lernen.
Um erst mal in Ruhe ankommen zu können und um selber die Gelegenheit zu haben die Umgebung zu erkunden sind Yvi und ich bereits Mittwochs angereist, obwohl erst Donnerstag Nachmittag unsere erste Prüfung stattfand. So ein Turnier ist für uns immer „Urlaub“ – also Zeit fern von zu Hause mit anderem Tagesablauf – weil für „richtigen“ Urlaub reicht es dann halt einfach nicht mehr. Und Urlaub ohne Pferde ist ja auch irgendwie kein richtiger Urlaub!
Wir sind also gut durchgekommen (Danke A3 – kein Stau! – Danke Marc-Uwe Kling und dem Känguru, welches uns unterwegs gut unterhalten hat). Die Ponys durften in ihre Turnierunterkunft einziehen. In der kleinen Reithalle waren großzügige Panel-Boxen aufgestellt und Jacinto und Diosa durften dort wohnen. Zu Essen gab es lecker Heulage, die vor allem Jacinto sehr gut geschmeckt hat. Ich glaube das war das erste Turnier, an dem er nichts abgenommen hat, sondern vielleicht sogar eher zugenommen hat. Auf jeden Fall haben sich die Ponys wohl gefühlt! Das ist die Hauptsache!
Positiv fand ich auch alle Helfer am Hof: Alle haben super mitgedacht und reibungslos für einen perfekten Ablauf des Turniers gesorgt.
Nachdem die Ponys betüddelt waren ging es für uns erst mal ins Hotel und die Gegend checken. Wir mögen es ja beide sehr gerne in der Fremde erst mal zum Einkaufen zu gehen und zu gucken, was es unterschiedliches gibt, oder wie andere EDEKAs* so aussehen. Und in NRW kann man bis 22 Uhr einkaufen gehen! Ding-Ding-Ding! Perfekt! Ich bin ja eher ein Spät-Mensch. Also Morgens machmal aktiv, aber Sozial-Kontakte sollte man mir erst später am Tag angedeihen lassen. Also ist Abends einkaufen perfekt für mich.
Am Abend sind wir noch eine Runde durch den Wald mit den Ponys gedreht und haben versucht eine Aussichtsplattform zu finden, um von Birrekoven aus über Bonn und den Rhein blicken zu können. Haben aber nichts entdeckt, außer schönem Wald und ganz viel Idylle.

Der Donnerstag war dann erster Prüfungstag. Ganz gechillt erst am Nachmittag, so konnten wir schön den anderen Startern zusehen und uns der Aufnahme isotonischer Getränke** widmen und dabei in der Sonne herumhängen und mit Leuten quatschen. Zwischendurch sind wir noch unsere Dressur-Prüfungen geritten: Diosa und Yvi die Mittlere Rittigkeit und Jacinto und ich die Schwere Rittigkeit. Ja, Schwamm drüber … Frau Sumpf ist durch die Prüfung „gemöht“ *** und Herr Zwerg durch die Prüfung gehops-trallalat****. Aber wir wollten unbedingt bei der diesjährig erstmalig stattfindenden „Gaited Working Equitation“-Wertung mitmachen. Die besteht aus der Rittigkeit Mittel oder Schwer, dem Schweren Trail und einer Gangprüfung. Und ich finde die Idee Super, weil es einfach Spaß macht und die Vielseitigkeit der Pferde unter Beweis stellt. Und ich hoffe, dass diese Idee weiter ausgebaut wird. Zum Beispiel mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden. An diesem ersten Versuch starteten jedenfalls 11 Teilnehmer – was dem Schweren Trail eine so hohe Starterzahl wie noch nie einbrachte 🙂 und eine Menge Spaß gemacht hat. Wir haben uns nämlich untereinander gut verstanden und hatten ziemlich viel Spaß auch abseits der Prüfungen.
Freitag und Samstag waren dann Vorentscheidungstage. Diosa und Yvi sind in der Naturtölt und in der Pleasure Gang gestartet. In der Pleasure konnte sie sich den Platz für das A-Finale sichern. Jacinto lief in der offenen einfachen Töltprüfung. Da haben wir es sogar in das A-Finale geschafft. Keine Ahnung wie, denn Jacinto fand den Boden vor und auf der Ovalbahn ätzend. Kleine Steinchen. Es war sowieso ein Wunder, dass Frau Sumpf auf dem Boden so toll gelaufen ist. Sie ist nämlich komplett unbeschlagen und rumpelt tatsächlich über alles drüber. Das Pony ist unverwüstlich.
Was uns am Samstag auch super gefallen hat war die leider einzige****** Paso Fino Prüfung am Turnier – die Country Pleasure. Nachdem das für uns eher ein Zeigen der Finos war (weil eine Prüfung mit zwei Leuten ist keine Prüfung, schon gar nicht, wenn einem beide Ponys gehören, dann gewinnt man immer! :-)) wollten wir ein ganz hartes, ungewöhnliches Workout, damit wir einfach ein bisschen die Vielseitigkeit der Pferde und der Prüfungs-Möglichkeiten demonstrieren können. Wir durften also Tölt um die Richterzelte zeigen, Sounding-Bord mit Stehen Bleiben, Auf- und Absteigen und Rückwärtsrichten. Und die Prüfung hat so total Spaß gemacht! Unsere Ehrenrunde im Galopp hat das dann noch abgerundet. Richtig gut. Dafür ist unsere Sportwartin Britta Mülle extra für uns angereist, um die Prüfung zu ehren 🙂

Der Samstag Vormittag war auch dem Trail vorenthalten. Sprich um 8 Uhr am Turniergelände sein und mit Stephan Vierhaus den Parcours abgehen. Lustig wie immer. Der Trail geritten war auch nicht so schlecht. Jacinto hat mehr ordentlich gemacht wie in Hünxe – gut das Stangen-L hat er komplett zerstört. Die Brücke hat er natürlich NICHT betreten, aber diesmal sind wir wenigstens durch das Tor gekommen und Jacintos Sprung war der Beste. Und meine Bögen und Slaloms fand ich auch sehr gut. Der Stier war auch getroffen und ich habe mir auch extra Mühe gegeben dabei Böse zu gucken*****. Das soll man nämlich 🙂 Diosa war auch sehr gut. Sie hat alles gemacht. Yvi war zwar nicht so zufrieden, weil Frau Sumpf immer nach Jacinto geschielt hat und demnach unkonzentriert war, aber es hat immerhin für einen 3. Platz in der Gesamtwertung gereicht. Da kann man doch nicht Meckern!
Auf jeden Fall ein großes Dankeschön an Stephan Vierhaus für diesen Trail-Parcours und für die Idee mit der Gaited Working Equitation – und dank Signum Sattelservice hat jetzt jedes meiner Ponys so eine schicke, prollige Gaited Working Equitation-Satteldecke. Es gab nämlich für jeden Starter vorab schon mal so eine schöne Satteldecke. Läuft. Mehr wollte ich gar nicht.

Den Workshop mit Andrea Jänisch und Stephan Vierhaus am Sonntag konnten wir leider nicht besuchen, weil Yvi noch eine Prüfung geritten ist. Schade. Das war super interessant und wäre sehr lehrreich gewesen. Nach Yvis Pleasure Prüfung durfte ich mit Jacinto noch mal die Brücke am Trail versuchen – und mit Sumpf zusammen ist er dann drüber. Jacinto und ich haben auf jeden Fall eine Menge Hausaufgaben.
Nachdem wir dann eigentlich nur noch auf die Gesamtehrung gewartet hätten, haben wir beschlossen schon am Nachmittag nach Hause zu fahren, um nicht mitten in der Nacht noch mit Hänger und Ponys herum rangieren zu müssen, sondern gemütlich fahren zu können. Außerdem waren wir nach vier vollen Tagen doch etwas Platt!

Aber es hat auf jeden Fall richtig Spaß gemacht. Es war ein super organisiertes Turnier an einem sehr schönen Hof mit Blick über Bonn. Einziges Manko: Die blöden Steinchen auf der Bahn. Aber Versorgung, Organisation, Spaßfaktor und isotonische-Getränke-Versorgung waren Topp! Vielen Dank an alle Helfer, alle Beteiligten, alle Teilnehmer und alle Gäste. Ihr seid alle Fantastisch!
Und wir haben eine Menge neue Leute kennen gelernt – und viele „alte“ Leute getroffen – vielen Dank dafür. Und damit freuen wir uns auf nächstes Jahr! Und darauf alle wieder zu sehen!
#wirliebengangpferde #youhavetobeinintowinit #IDMG2017
Guckst Du hier ganz viele Fotos: Lena Strothmann + Marina Wroblowski + Ellen Vierhaus + Interessengemeinschaft Gangpferde (Fotos: ganz viele verschiedene Alben)
* willkürlich ausgewählter Name – es gibt auch noch E-Center, ALDI, Norma, Lidl, Rewe, Tengelmann, Plus … ne Plus gibts nicht mehr, die sind den Schleckers in die ewigen Jagdgründe gefolgt ….
** Radler und Kölsch
*** Das Pony entwickelt in seiner Schwangerschaft eine irrationale Angst alleine gelassen zu werden und artikuliert das lautstark und andauern in die Öffentlichkeit. Gerade auch dann wenn es KEINER hören möchte.
**** Gangsalat. Passgurke. Schrecklich unlocker. Dafür schaut es nett aus und kann gut fressen.
***** … hat ihr wahres Gesicht gezeigt …..
****** Leute, kommt unbedingt auch mit Euren Paso Finos zur IDMG – es macht Spaß!
Turnierstatistik für Diosa und Jacinto:
Diosa:
Pleasure Gang: 3. Platz (6) – Wertnote: 5.87
Naturtöltprüfung: 12. Platz (15) – Wertnote: 4,97
Country Pleasure: 1. Platz (2) – Wertnote: 6.0
Mittlere Rittigkeit: 10. Platz (14) – Wertnote: 4,25
Trail Schwer: 3. Platz (13) – Wertnote: 6,28
Jacinto:
Einfache Töltprüfung: 8. Platz (14) – Wertnote: 5,67/5,03
Country Pleasure: 2. Platz (2) – Wertnote: 5,0
Schwere Rittigkeit: 9. Platz (11) – Wertnote: 4.46
Trail Schwer: 10. Platz (13) – Wertnote: 4,44
Gaited Working Equitation-Wertung:

Und damit bleibt nur noch zu sagen: Wir sehen uns nächstes Jahr zur IDMG 2018!
