Del Cavador

Oktoberfest in Atzhausen?

Zwerg und Diosa im Wald – Foto: privat

22. September 2019:

An diesem bisher letztem schönen Sonntag diesen Jahres waren Yvi und ich auf „Oktoberfest“-Mission unterwegs. Nicht zum Original (da hätte ich überhaupt gar keinen Bock drauf … ), aber zur Orientierungsritt-Version davon. Yvi hat sich sogar stilecht in ein Dirndl geschmissen. Diosa kam gerade noch daran herum mit Lebkuchenherz um den Hals die Strecke laufen zu müssen. Die Befestigung war nicht durchdacht, deshalb blieb das Herz im Auto. Für Verkleidung gab es 10 Extrapunkte. Das hatten Zwerg und ich nicht nötig. Dem Zwerg stehen einfach keine Dirndl. Er hat zu wenig Holz vor der Hüttn. 

Wir waren in Atzhausen unterwegs. Der Reitverein lud zum Orientierungsritt mit einer großen Strecke (20 km) und einer kleinen Strecke (ca. 5 km – für Kinder und zum Führen) ein. Wir wurden freundlich empfangen und schon ging es los mit der ersten Aufgabe: Pferd neben sich führen und auf den aufgestellten Bierbänken und Biertischen im Viereck herum laufen. Dabei nicht abstürzen! Pferd am Tisch stehen lassen und leere Bierkrüge über zwei aufgestellte Cavalettis balancieren und auf einen anderen Tisch abstellen. Ich sag mal so: gar nicht so einfach die Balance zu halten! (… genau so wie im echten Leben … Klugscheißer-Kommentar-Modus aus) 

Immer schön die Balance halten! 🙂 – Foto: privat

Dann sind wir auf die sehr schöne Strecke gegangen – diesmal mit Karte und Markierungen an schwierigen Stellen. Wobei das schon ein kleines Manko an dem Ritt war. Irgendwie war die Streckenführung nicht immer ganz eindeutig. Der Wechsel mit den Markierungen war etwas irreführend und manchmal machte die Karte nicht so den Eindruck, als ob sie mit dem Weg übereinstimmt, aber egal, wir haben alles gefunden! Und die Landschaft war auch wirklich schön – in Atzhausen hat es viel Sandboden. Auf den bin ich ein bisschen neidisch. 

Auf der Strecke gab es mehrere Stationen – und wir mussten aufpassen, dass wir keine versteckten Oktoberfest-Relevanten Gegenstände auf der Strecke übersehen. Die wurden nämlich abgefragt. 

Erster Halt war das obligatorische Wäsche aufhängen. Schwierigkeit hier: Wir bekamen hinterher jeder ein rohes Ei in die Hand gedrückt, um es bis zur nächsten Station mitzunehmen und heile wieder abzugeben. Für die Finos kein Problem 🙂 Ich habe schon einzelne ungekochte Spaghetti auf dem Pferd transportiert. Da ist so ein Ei keine Herausforderung 🙂 

Komische Perspektive – Foto: privat

Die nächste Station war meine Lieblingsstation: Wasserdurchquerung – schön idyllisch im Wald gelegen, mit kleinem Wasserfall, dort sollten die Ponys durchs Wasser laufen. Jacintos Lieblingsdisziplin. 

Und weiter ging es Richtung Haidt. Ein kleiner Zwischenstopp an den Fischweihern, wo wir „Bretzel-Werfen“ machen mussten. Diese Dinger auf Stäbe werfen, was Yvi und ich beide komplett nicht geschafft haben, ebenso wie das „Zahlenrätsel“. Man bekam einen Bierkrug in die Hand und musste schätzen, wie viele Salzbretzelchen da drin sind. Man bekam den Bierkrug erst leer in die Hand und dann „voll“ – und daran die Anzahl zu schätzen ist mal gelinde gesagt: Sehr nerdig! 🙂 Trotz komplizierter Errechnungsformeln, die durch meinen Kopf schossen (und die ich natürlich im Schlaf und ohne Taschenrechner sofort ausführen kann …. nicht) waren unsere Schätzergebnisse grob fahrlässig falsch. Aber Bretzeln sind zum Essen da und nicht zum Schätzen, deshalb machten wir uns entspannt auf zur Mittags-Rast-Station. 

Bretzelweitwurf – Diosa versucht unterdessen die Wurfgeräte zu Essen. – Foto: privat

Dort erfreuten wir uns erst einmal an einer leckeren Kartoffelsuppe und einem Zitronenwasser, bevor wir dort auch eine Aufgabe zu erledigen hatten: „Wiesenhits“ erkennen und benennen. Pffff sag ich nur! Als ob ich mir Namen und Musiktitel merken könnte! Aber als Belohnung  gab es noch für jeden ein Softeis – was echt gut war! Gestärkt sind wir also auf den restlichen Weg zurück gestartet. 

Kurz vor dem Ziel gab es noch eine „Station“ – hier wurde einfach kontrolliert, wie gelassen die Ponys über eine zugegebenermaßen sehr enge und relativ lange Brücke über den Bach laufen. 

Am Reitverein zurück durften wir noch einen Parcours absolvieren – angelegt ein bisschen wie ein kleiner Working Equitation Trail – aber nur ein bisschen. Es wurde nach Zeit geritten: ein Baumstamm überqueren, Blau-Gelbe-Viereck über die Ecken durchqueren, eine Volte um ein Hinderniss, seitwärts über ein Stangen-L, dann zurück zum Start galoppieren, einen gefüllten Wasserkrug mitnehmen, Slalom reiten und mit dem Krug durch ein Stangenlabyrinth reiten, den Krug wieder abstellen. Fertig! 

Dann hatte man noch die Wahl über eine Bierbank zu springen, oder ein kleines Kreuz zu „springen“. Jacinto und ich haben uns übrigens für die Bierbank entschieden – und es hat richtig gut geklappt! 

Hier mussten wir leider ein bisschen warten, die Parcours-Durchquerung dauert halt einfach auch wenn man zügig ist ungefähr drei Minuten. Wenn man unkooperative Pferd-Reiter-Kombis hat oder größere Gruppen dauert es eben noch länger. Also genügend Zeit zum zusehen. 

Zufrieden haben wir die Ponys versorgt und nach Hause gefahren. Das schöne an den Ritten in unserer Umgebung ist, dass wir die Ponys Heim bringen können und die sich dann nach einer ausgedehnten Dusche in gewohnter Umgebung entspannen können. Dusche war übrigens nötig, weil beide mit rotem Viehmarkierungsstift ihre Startnummern auf den Popo bekommen haben. Und da die Ponys gegenseitig sehr viel Körperkontakt suchen, sahen sie teilweise etwas „blutig“ aus – Merke roter Viehmarkierungsstift an der Nase sieht etwas erschreckend aus 🙂

Zur Siegerehrung und zum tatkräftigen mithelfen bezüglich die zum Verkauf dargestellten Lebensmittel zu dezimieren, sind wir dann wieder nach Atzhausen gedüst. Leckere Salate (bis auf einen alle vegetarisch! <3), leckerer Kochkäse und klassisch: „Obazter“ (für die Nicht-Bayern: ein angemachter Käse mit drei verschiedenen Käsen, Butter und geheimen Zutaten – obatzt halt – zammgematscht – und ein reichhaltiges Kuchen-Buffett musste „vernichtet“ werden. 

Viehmarkierungsstift an der Nase – Foto: privat

Die Siegerehrung überraschte uns dann: Jacinto (15.) diesmal wieder ein bisschen vor Diosa (18.) – da hat das Dirndl nicht so viel ausgemacht Yvi! – Mein Preis war ein Buch. Ihr müsst jetzt ganz stark sein. Es ist ein Buch – ein Buch das ganz deutlich zu meinem Karma sagt: „Bitch!“ – Es hat den Titel: „10.000 Tipps und Tricks für Küche, Haus und Garten“. Also eindeutig gemacht für mich! 🙂 – Falls jemand von Euch Interesse an diesem Buch hat – ich gebe es gerne weiter. Ansonsten wird es wohl demnächst in einer Tombola auftauchen. 

Wir hatten einen spaßigen, sonnigen Tag mit den Ponys und netten Menschen und freuen uns schon wieder einmal in Atzhausen mitzureiten. 

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