Del Cavador

Disney-Trauma?

7. Trailritt – Ritt durch den „mystischen Tannenwald“

20. Oktober 2019:

Eigentlich waren wir uns nach dem Wetterbericht für dieses Wochenende schon fast sicher: Wir werden im strömenden Regen reiten! Aber Pustekuchen: bestes Oktoberreitwetter für den 7. Trailritt des Reitclubs Tauberbischofsheim! Zuletzt sind wir da 2013 gestartet, also wurde es einmal wieder Zeit den „Ritt durch den mystischen Tannenwald“ zu besuchen. Wobei ich ehrlich gesagt immer noch stark überlege, warum es Tannenwald heißt – weil durch Tannenwald sind wir gar nicht geritten. Vielleicht kann mich da wer aufklären? 

Mystischer Tannenwaldweg – Foto: privat

Aber dafür hat es hier so tolle Waldwege – ich war ganz verliebt in das Licht, das durch die Blätter gestrahlt hat. Übrigens ist dieses Jahr ein gutes Pilzjahr – was wir schon alleine am Wegesrand gesehen haben, da war einiges dabei. Leider kenne ich mich überhaupt nicht mit Pilzen aus. Wahrscheinlich würde ich mit totaler Zielsicherheit immer die giftigen und ungenießbaren finden. 

Aber egal. Heute waren wir mit dem Drachenpony und Frau Sumpf unterwegs. Empfangen wurden wir schon von einem sehr kompetentem Hänger-Einweiser. Perfekter Parkplatz. Und schon konnten wir die Ponys fertig machen und los ging es. 

Die Damen in der Anmeldung empfingen uns total nett und für mich leider mit dem Satz: „Willkommen in der Welt von Disney!“ – Yvis Reaktion: ein definitiv freudiges Fotografen-Jauchzen, welches normalerweise für tolle Fotolokations oder putzige Tierchen verwendet wird. Meine Reaktion ein eher unglücklicher Blick und ein definitives negatives Stöhnen. Ich hasse Disney. Ich habe ein Disney-Trauma, seit ich in frühester Kindheit gezwungen war Bambi im Kino zu sehen. Der Tod von Bambis Mutter hat mich komplett traumatisiert. Bis heute hasse ich alle Zeichentrickfilme. Bis auf „Biene Maja“ – aber das ist eine andere Geschichte. 

Jedenfalls haben sich ganz viele helfende Hände des Reitclubs TBB ganz viel Mühe gemacht, um die einzelnen Stationen mit ganz viel Liebe zum Detail zu den verschiedenen Disney-Filmen zu gestalten. Das war super viel Arbeit! Insgesamt gab es auf 10 km markierter Strecke sieben Aufgabenstationen und eine Vesperstation, welche wieder toll auf dieser Anhöhe gelegen war, von der man einen super Blick über die Landschaft hat. 

Wir haben mit den letzten beiden Stationen angefangen, die am Reitplatz aufgebaut waren (weil da gerade keiner war). Das war „Der König der Löwen“ – ein Stangen-L mit toller Kulisse, was das Drachenpony auch kurzfristig ein bisschen gruselig fand, aber Löwe gegen Drache … da bleibt wohl außer Frage, wer gewinnt. 

König der „L“Löwen 🙂 – Foto: privat

Die vorletzte Station war „Die Eisprinzessin“ – hier war ein Schneemann aufgebaut, welchem die Arme fehlten. Wir mussten also dafür sorgen, dass er welche bekommt: Hinreiten Jacke, Mütze und Schal anziehen, einen Stecken nehmen, zum Schneemann hinreiten, Stecken in das Armloch setzen, zurück zum Tisch und den zweiten „Arm“ holen und platzieren. Das Ganze innerhalb von 60 Sekunden. Beide Ponys haben das super gemacht – Drachi hat sich sogar noch einen Apfelbutzen von den netten Helferinnen geschnorrt. Bestes Pony. 

Eisprinzessin-Station
Frau Sumpf und die kleine Meerjungfrau-Aufgabe

Dann sind wir zur ersten Station geritten „Der kleinen Meerjungfrau“ – die hing über einer blauen (Meer) Plane in einem Netz mit viel Bling-Bling an einem Seil, welches zwischen zwei Bäumen quer gespannt war. Wir mussten einen Haken nehmen, den in einen Ring unter ihrem „Nest“ einhaken und sie quer über den Weg ziehen auf der Plane. Und dann noch den Haken an einen Baum hängen. Anschließend noch das „Meer“ überqueren. Frau Sumpf hat das übrigens sehr streberhaft erledigt, das Drachenpony auch. Und schon konnten wir auf die gut markierte Strecke gehen. 

Alice Pferdehängerdeko – Foto: privat

Erst einmal genossen wir die schöne Waldlandschaft und die schöne Gegend. Bis wir dann zu „Alice im Wunderland“ kamen. Hier durften wir eine Treppe steigen. Es lag eine „Leiter“ am Boden, bestehend aus Kanthölzern, die nicht umkippen sollten beim darüber reiten. Als Schwierigkeit waren manche „Sprossen“ noch mit Folie unterlegt und in verschiedenen Abständen platziert. Die Leiter an sich war kein Problem für die Ponys, das Nicht-Treffen der Hölzer schon eher – aber beide haben nicht alles umgefegt. 

Alice im Wunderland – Treppe

„Tinkerbell“ war die nächste Station. Hier galt es Feenstaub zu verteilen. Erst mal indem man an eine Bank hinreitet, eine Feen-typischen-Ikea-Deckenaufbewahrung an einer Schnur vom Pferd aus aufnimmt, dieses mit Glöckchen bestückte, ganz schön schwere Ding einmal um eine abgesteckte Strecke schleift und dann unter einer Glöckchen-Flirrenden-Feen-Deko in ein „Goldtöpfchen“ setzt. Also ganz schön anspruchsvoll. Hier wurde sogar Frau Sumpf kurzfristig aus der Ruhe gebracht. Das Drachenpony hatte gleich die Hosen voll. Dinge hinter sich herschleifen war noch nie ihr Ding. Drachenpony hat Dinge gern vor sich um sie zu zerstören – hinter sich macht keinen Sinn. Also bin ich abgestiegen und habe meine Aufgabe zur Sicherheit aller Beteiligten, inklusive der Deko lieber vom Boden aus gelöst 🙂 

Drachi war dann leicht aufgelöst, wir konnten den Weg aber gut fortsetzen. Und nachdem es ein bisschen was zu klettern gab – nämlich den Weg hinauf zur Vesperstation, war sie gleich wieder in ihrem Element. An der Vesperstation gab es Tee/Kaffee/belegte Brötchen und einen Fragenkatalog für uns. Mein Highlight dazu die erste Frage: „Was ist ein Colt/Filly?“ (männliches/weibliches Fohlen auf Englisch) – für uns Fino-Leute kein Problem, aber wir haben dann beim Warten auf die Siegerehrung noch die Mädels aus Markt Bibart getroffen, die haben bei der Frage geschrieben: „Kleine Sammeltierchen für Kinder mit Flügeln“ – eine geniale Antwort – wir haben so gelacht … – ich bin sowieso ein Fan von kreativ beantworteten Fragen. Übrigens liegt der mystische Tannenwald komplett im Edge-Land. Also nix mit Google oder so … falls Ihr Euch fragt, warum keiner googelt – außerdem tut man das nicht! 

Vesperstation … wer weiß, was ein Asyl-Araber ist? – Foto: privat

Gestärkt ging es weiter auf die Strecke. Für uns noch zwei Stationen: „101 Dalmatiner“ und „Aladin“. Bei den Dalmatinern waren zwei Hunde aufgebaut (wenn ich aufgehängt schreibe klingt das nicht so gut glaube ich …..) an denen schwarze Klett-Flecken angebracht waren, die man dann sozusagen umkletten musste. Wieder 60 Sekunden Zeit, was hier ganz schön sportlich war! Frau Drachi hat hierin keinen Sinn gesehen, also musste ich wieder zu Fuß ran – Diosa und Yvi haben bis auf drei alles geschafft. 

101-Klett-Dalmatiner – Foto: privat

Und schon ging es weiter zu Aladins Wunderlampe. Eine für uns fast geschenkte Station 🙂 Aladins Wunderlampe von einem Ständer nehmen und über den „Teppich“ reiten (ein weißer Teppich im matschigen Wald :-)) unter Wolken (tolle Deko an den Bäumen) und wieder zurück. Und schon waren wir wieder am Reitclub-Gelände angekommen. Wir brauchten nur noch unsere Laufzettel abgeben und konnten die Ponys versorgen. Danach haben wir uns erst einmal eine leckere Kürbissuppe gegönnt und noch ein bisschen Ponys in der Sonne trocknen lassen und fressen lassen, bevor wir sie zu einer großen Portion Heu in den Hänger gestellt haben. Die Popos schön in der Sonne, perfekter Muskel-wärmer nach der Anstrengung. So haben wir die Zeit bis zur Siegerehrung gut verbracht. Und mit Kuchen natürlich – ganz viel Kuchen! Warme und Kalte Getränke, Gegrilltes, Kuchen, Kürbis- und Gulasch-Suppe gab es im Reiterstübchen. 

Kürbissuppenliebe – Foto: privat

Insgesamt waren 101 Reiter am Start – die gut gelaunten Meldestellen-Ladies haben mir erzählt letztes Jahr wären es 138 Starter gewesen! Halleluja! Es gab eine Extra Wertung für Kinder und Jugendliche (das waren ungefähr jeweils so 6-8 Starter), einen Ehrenpreis für die weiteste Anfahrt (270 km), den Jüngsten Teilnehmer (6 Jahre) und die größte Gruppe (9 Starter). Bei den Erwachsenen Startern wurden die ersten 30 Starter platziert und bekamen auch einen Preis. Nachdem das Drachenpony zwar sehr kooperativ war, aber ich doch einiges auch zu Fuß erledigt hatte, dachte ich jetzt nicht, dass ich da dabei wäre, aber überraschend hat sich das Drachenpony einen 26. Platz erkämpft! Nicht schlecht für ihren ersten Orientierungsritt seit Jahren! Frau Sumpf und Yvi kamen sogar unter die Top 10 und wurden Neunter! 

Unser Fazit:

Toller Ritt – Wunderschöne Landschaft – Freundliche Helfer – Parkplatzeinweiser Topp – Gut markierter Ritt – Wunderbar detailreiche Deko an den Stationen – Lustige Aufgaben – Bestes Wetter: Topp! 

4 Antworten auf „Disney-Trauma?“

  1. Das sind ja Einblicke in eine sehr private Sphäre. War das mit der Reiterin abgesprochen? Bitte erst anfragen und die Antwort abwarten! Sehr schön sieht es aber aus, und ein wenig märchenhaft. Ob aber das Reitpferd die Märchensprache versteht? Da habe ich einig Zweifel…🍃🌿🍁

  2. Hallo Christine!!!
    Ein sehr schöner Artikel über den „Ritt durch den mystischen Tannenwald“! Tolle Fotos und Videos von den Aufgaben. Schön, daß mal erwähnt wurde, daß man bei der Theorie nicht googeln kann. Viele denken das. Komisch, daß viele die falsche Antworten haben 😂 Wir, die Leute vom Reitclub TBB, freuen uns sehr darüber, daß es Euch gefallen hat. Vlt sehen wir uns im nächsten Jahr wieder.
    Viele Grüße aus TBB
    Bianca

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