Tag 12 – Dea del Cavador
19. November 2019:

Dea ist mein zweites Fohlen – und auch das einzige Fohlen bisher, dessen Geburt ich direkt von Anfang an miterleben durfte. Hier hatte Diosa auf Nummer sicher gehen wollen und hat gewartet, bis ich dabei war.
Ich kam früh zum Füttern, habe gesehen, dass Diosa Harztropfen am Euter hatte. Ich sagte ihr: „Frau Sumpf, ich geh jetzt noch mal nach Hause mich umziehen und einen Kaffee trinken, dann komm ich wieder. Entweder, Du hast es bis dahin rausgequetscht, oder Du bekommst es dann.“ Zu dem Zeitpunkt bin ich morgens zum Füttern direkt im Schlafanzug in meinen Blaumann geschlüpft, schnell zum Stall gefahren und nach dem Füttern wieder vom Blaumann raus und mit Kaffee zurück ins Bett. Beste Erfindung ever, diese Overalls.
Äh… zurück zum Thema: Frau Sumpf hatte sich Zeit gelassen. Es war noch kein Fohlen da. Ich habe mir einen Stuhl geschnappt und mich vor ihrer Paddock-Boxe postiert und konnte so live das Ganze Procedere Geburt miterleben. Darüber bin ich Frau Sumpf sehr dankbar. Es ist so erstaunlich und beeindruckend, wie die Natur Dinge von ganz alleine regelt. Es ist ein Wunder. Und dann entsteht daraus so ein kleines, fragiles Kind mit eigenem Willen und eigenem Leben – unbeschreiblich.
Und ich bin sehr dankbar, dass das kleine Pferdekind bis heute immer noch lebt und eine so tolle Besitzerin gefunden hat – und dass ich sie auch immer wieder sehe und erleben darf wie toll sie geworden ist. 2018 waren Mutter und Kind zusammen auf der Pferd und Jagd dabei. Sie haben sich sofort wieder erkannt und waren die paar Tage unzertrennlich. Da geht mir als Pseudo-Züchterin echt das Herz auf!