So erzieht man sein Pferd?
„Die Tellington-Methode: So erzieht man sein Pferd“ – Ursula Bruns/Linda Tellington-Jones (Albert Müller Verlag, Rüschlikon-Zürich, 1985 – 5. Auflage)

25. April 2020:
Ich möchte Euch nicht langweilen aber irgendwie haben sich die letzten paar Wochen als Tellington-Jones-Wochen und als Buch-Wochen herauskristallisiert. Angespornt durch das Persönlichkeits-Buch, das Yvi angeschleppt hat habe ich mein eigenes Tellington-Buch heraus gekramt. Das ist eines meiner allerersten Pferdebücher. Ich habe es von meiner Mutter einst zum Geburtstag bekommen und in meiner Reitjugend viel Zeit mit diesem Buch verbracht und viel getüftelt mit meinen damaligen vierbeinigen Schützlingen. Und es hat mir viele positive Erkenntnisse gebracht.
Jetzt, da ich es erneut lese, werden viele schöne Pony-Erinnerungen wach. Und so ganz nebenbei erschließt sich mir, dass in genau diesem Buch eigentlich alles drinsteht, was man braucht, um ohne Gewalt mit einfachen Mitteln ein gut erzogenes Pferd zu haben. Alle Methoden, die ich auch heute noch gebrauche und die ich in unterschiedlichen Variationen in den letzten zwei Jahrzehnten kennen gelernt habe, finden sich eigentlich genau in diesem Buch versammelt. Ich finde diese Erkenntnis richtig spannend. Man sollte öfters mal in seinem eigenen Bücherregal stöbern!
Das erscheint mir übrigens das einzig Positive an dieser unwirklichen Corona-Zeit: keine Termine, dafür mehr Zeit um zu Lesen! (… und die Sättel mal wieder alle ordentlich zu putzen und zu pflegen …. )
Das ist also mein Fazit: Lest unbedingt dieses Buch (wieder) – man kann sich viele anderen Bücher ersparen. Da steht nämlich alles drin, was man benötigt, um sein Pferd zu einem zuverlässigen Partner zu erziehen! Ganz großes Tennis.
Aber es gibt bestimmt ganz viele solcher Pionier-Bücher von großen Pferdemenschen. Habt Ihr eigentlich Tipps für mich? Was muss man als Pferdemensch unbedingt gelesen haben? Ich freue mich über Anregungen!
Aber was fasziniert mich so an diesem Buch?
Es enthält alles, was man benötigt, um ein Pferd auf den Menschen vorzubereiten. Auf Alles. Nebenbei kann man sich noch mit den körperlichen Merkmalen der Pferde und deren Charakteristika beschäftigen und bekommt die Tellington-Touches erklärt und wofür man sie gebraucht, bzw. was sie bringen. Es ist ein großes Ganzes.
Das Arbeitsprogramm umfasst die Basics im Umgang mit dem Pferd und für das Pferd, die so wichtig sind:
– angebunden ruhig stehen
– ruhig stehen wenn der Körper untersucht/geputzt/behandelt wird
– Duldung von Abtastung mit z.B. Gerte oder Gegenständen am Körper
– Im Schritt und Trab auf gerader Linie zu gehen und jederzeit auf Kommando Anzuhalten
– Arbeit zwischen zwei Händen
– im kleinen Kreis (Schritt und Trab) longieren
– Arbeit von beiden Händen aus
– auch ohne Halfter
und durch die verschiedenen Bodenarbeitsübungen wie „Labyrinth“, „L“, „Stern“, „Grill“, Stangen, Tonnen, Plastikplanen, „Wippe“ und „Brücke“ ect. noch weiteres „Finetuning“ zu erlernen. Später wird das Ganze dann natürlich auch auf den Sattel übertragen.
Das ist jetzt alles sehr vereinfacht wiedergegeben, aber ich wollte nur kurz umreißen, auf was man sich in dem Buch gefasst machen sollte.
Kurz gesagt: Unbedingt Lesen!