Jahrgang 2009 – Dimera del Cavador
Dimera del Cavador
geb. 24. März 2009
♥
gest. 27. April 2012
Dunkelbraun
Mutter: Diosa del Rio, (Ponderosa Cosmos Dos, Cosmos), geb. 2003, Fuchsschecke
Vater: Machiavelli de la Tierra, (Marca Pasos, Rescate del Ocho), geb. 2002, Dunkelbrauner
Züchter: Christine Griebel

Dimera ist mein erstes selbstgezogenes Fohlen und sie überzeugt mich jeden Tag aufs Neue. Trotz dieser langweilig braunen Farbe hat sie das gewisse Extra. Sie hat die Coolness und Freundlichkeit ihrer Mutter geerbt, gepaart mit der Farbe und dem arbeitswilligen, sensiblen Charakter des Papas. Nachdem sie eines der wenigen Machiavelli-Nachkommen in Europa ist, wäre sie auch für die Zucht interessant. Aber das steht noch in den Sternen.

Sie ist allem Neuen gegenüber aufgeschlossen und lernt sehr schnell, bleibt dabei aber ruhig und gelassen. Auf unserer derzeitigen „Baustelle“ wäre sie schon fast mit der Nase in den laufenden, lärmenden Rüttler gekrochen. Andere Pferde flüchten, Dimera fühlt sich wohl. Hauptsache mittendrin. Das ist noch schlimmer wie bei ihrer Mutter ausgeprägt.
Zum Absetzen und den folgenden Sommer über hat sie in der Fohlenherde am Sternberghof gewohnt. Seit August 2010 lebt sie wieder mit meinen anderen Pferden im Offenstall. Sie wird wahrscheinlich wie ihre Mutter viergängig zu reiten sein. Sie zeigt freilaufend einen lockeren Tölt und auch einen schön gesprungenen Galopp.

Mich verblüfft immer wieder ihre schnelle Auffassungsgabe. Und wie sie mich dazu bringt mir neue Ansätze zu überlegen, wenn ich ihr etwas vermitteln möchte. Dimera ist meine persönliche Herausforderung – sozusagen mein Meisterstück. Ich werde versuchen in ihrer Ausbildung so weit wie möglich selber zu kommen. Eine große Aufgabe für mich.

Seit Winter 2011 arbeite ich mit Dimera an der Hand. Wir gehen alleine vom Hof, üben Fahren am langen Zügel, sie begleitet mich als Handpferd, sie lernt gefährliche Sachen kennen. Wobei ich jetzt noch nichts gefunden habe, was Dimera wirklich schrecklich findet. Auch das Anreiten war kein Problem. Nach der gründlichen Vorbereitung habe ich mich einfach drauf gesetzt und bin los geritten. Bildlich gesprochen natürlich.

27. April 2012:
Der Traum hat sich ausgeträumt. Dimera wurde mir durch einen tragischen, unnötigen, überflüssigen Unfall genommen. Am Abend vorher sind wir noch ausgeritten. Ich habe ihren frisch entdeckten butterweichen Galopp genossen, mich gefreut was für schöne Fortschritte wir machen. Ich habe mich gefreut, dass unsere Übung „Traben“ statt „Tölt“ gut fortschreitet. Sie ist gerade angeritten ohne zu zögern an sämtlichen „Gefahrenstellen“ am langen Zügel vorbei gelaufen. Wir sind auf eine am Waldrand am Boden liegende Plastikplane gestiegen. Sie hatte so ein Vertrauen in mich. Auch das mit dem seitwärts über die Stange laufen hatte sie kapiert. Sie wäre das perfekte Reitpferd geworden. MEIN Pferd. Ich wollte sie Euch auf der Fiesta dieses Jahr vorstellen.
Ihr Charakter war einmalig. Sie hat es immer geschafft mich aufzumuntern. Dazu musste sie gar nicht viel tun. Einfach ihre Fellnase vor mein Gesicht schieben. Oder einfach auf Zuruf zu mir kommen. Ich vermisse sie.
Genießt jeden Tag mit Euren Pferden. Versucht immer einen positiven Tagesabschluss zu schaffen. Es könnte Euere letzte Gelegenheit sein! Der nächste Tag könnte so aussehen, dass Ihr neben Eurem toten Pferd sitzt, darauf wartet dass der Albtraum aufhört und dann der Laster kommt Euren Traum auflädt und mitnimmt.
