Del Cavador

Tag 3 – Diosa!

Diosa del Rio – Foto: privat

 6. November 2019:

Dieses Foto ist am 02.07.2005 entstanden. Das war der Tag an dem ich entschlossen hatte Diosa del Rio zu kaufen. Dieses Mal hatte ich im vor hinein alles abgeklärt: Stallplatz, Familie informiert, Finanzplan geschmiedet – nur das Pony dazu hat noch gefehlt. „Diosa“, ihre Mutter „Petraca“ und noch zwei weitere Paso Finos „Sofia“ und „Corazon“ standen seit einigen Wochen am Sternberghof als „Scheidungskinder“ zum Verkauf. Sie kamen damals alle in einem Schwung aus Schweden. „Sofia“ wurde ziemlich schnell weiterverkauft nach Irland. „Corazon“ ist im mittelfränkischen geblieben (Grüße an Birgit :-)) und „Petraca“ lebt (hoffentlich) noch in Namibia – sie ist mit ihrer neuen Besitzerin damals ausgewandert und somit ein echtes Buschpony. Diosas Familie kam ganz schön herum! 

Ich hatte mir damals überlegt: „Hm, noch eine Stute wäre nicht schlecht, dann kannst Du mal ein Fohlen ziehen.“ Und einen Schecken wollte ich schon immer haben. Die erkennt man so gut auf der Wiese und verwechselt sie nicht so leicht wie diese ganzen einfarbigen braunen Pferde. 

Damals hatte ich die Wahl zwischen „Diosa“ und „Petraca“ – ihrer Mutter. Diosa hatte mir aber von Anfang an besser gefallen. Sie ist einfach einer der hübschesten gezeichneten Schecken, die ich kenne. Und Diosa mit ihren zwei Jahren war noch komplett roh (und man glaubt es kaum: schüchtern) – und es macht mir einfach sehr viel Spaß mit jungen Pferden zu arbeiten. Ich schweife ab. 

Die Entscheidung: „Kaufe ich „Diosa“ oder nicht?“ hatte ich mir an einen Faktor geknüpft: Wenn dieses Pony jetzt beim ersten bewussten Ansehen mit gespitzten Ohren auf mich zuläuft, dann kaufe ich es. Und genau das ist das Foto 🙂 Ich glaube Doris hat noch nie so schnell ein Pferd verkauft – ich habe direkt auf der Weide einen mündlichen Kaufvertrag eingeschlagen. Wie gesagt, meine Pferdekäufe waren noch nie gründlich überlegt. Aber ich habe keinen einzigen bereut! 

Frau Sumpf erzählt?

Januar 2009 – Ein Bild von meiner ersten Schwangerschaft – Die blöde Tante liebt es mich unvorteilhaft zu fotografieren! Dafür muss ich ihr glaube ich heute vor die Füße scheißen! – Foto: privat

 

2. Dezember 2017:

 

Frau Sumpf redet exklusiv über Ihre Schwangerschaft!

 

Hallo! Hier erzählt mal wieder Diosa! Jetzt wo das so ungemütlich da draußen ist, und ich mehr Zeit im Strohbett verbringe, habe ich Zeit mich bei Euch zu melden und Euch ein bisschen über meine Schwangerschaft zu erzählen. Menschenfrauen sind ja irgendwie immer ganz versessen darauf über Schwangerschaft und Babys zu reden. Meine beiden haben sich da dankenswerter Weise ganz gut im Griff. Die eine labert lieber über Kameras und Fotos und die Andere … ach … die labert über die Arbeit. Die hat eh kein Sozialleben, die Alte. Echt bedauernswert!

Geschieht ihr aber auch recht, weil sie die Foto-Tante immer dazu animiert mich immer noch zu reiten. Dann muss ich mit dem Zwerg ausreiten gehen – der Blödmann nimmt ja überhaupt keine Rücksicht auf mich, der will immer rennen-rennen-rennen …. Depp …. ich schnaufe dann immer ganz doll und lasse mich zurückfallen. Nützt auch nix, der Zwerg checkt echt am Allerwenigsten! Das ist glaube ich, weil der eigentlich kein Mann mehr ist. Der hat total komische Interessen. Eunuchen! Die sind noch schlimmer wie Hengste! Die Foto-Tante lässt sich da eher erweichen. Wenn man der schwanger rüberkommt, ist sie immer total verzückt. Aber so langsam wird es mit dem Bewegen echt kein Spaß mehr. Die Plauze wächst und stört mich schon ein bisschen beim tölten. Also normal rumlaufen ist ja ok, aber dieses Trainieren muss echt nicht mehr sein! Ich bin ja nur froh, dass die zwei Tanten selber totale Luschen sind und nichts exzessiv durchziehen und sich total schnell vom Trainieren abhalten lassen. Wenigstens etwas.

Ich bin jetzt im achten Monat meiner Schwangerschaft. Das Fohlen in meinem Bauch wiegt ungefähr 8 bis 15 kg. Das ist also mindestens ein voller Wassereimer oder ein Teil eines Futtersackes, den ich da ständig mit mir herumschleppe. Das geht grad noch, aber es nervt schon, rein umfangsmäßig. So eine Fruchtblase braucht Platz, weil das kleine Ding in meinem Bauch ungefähr schon 50 bis 70 cm Scheitel-Steiß-Länge hat. Das ist also auf jeden Fall schon schwerer und Größer wie eine normale Katze. Sowas will auch echt herumgeschleppt sein.

Noch ein altes Bild von November 2008 – ich finde übrigens, die kurzen Haare haben mir echt gestanden. Ansonsten sehe ich heute natürlich viel besser aus wie früher. Wer das anzweifelt, dem pupse ich sofort ins Gesicht! – Foto: privat

 

Ich bin übrigens chronisch schlecht gelaunt oder hormonell überschwemmt. Ich hasse das. Das schlecht gelaunt sein nicht, aber diese Hormonschübe! Da werde ich dann anhänglich und schmusig – das ist echt nervig sag ich Euch. Außerdem interessieren mich manchmal andere Stuten … also so … da werd ich ganz hengstig … Ihr wisst schon. Alter – diese Hormone! Die Frau die glaubt, dass ich Ihr Eigentum bin, (*Muah* … ich lasse sie mal in dem Irrtum!) sagt, ich bekomme diesmal ein Hengstfohlen. Die Geschlechtsbildung jedenfalls ist für den vierten Schwangerschaftsmonat angelegt und seit dem sechsten Schwangerschaftsmonat fertig. Man könnte also jetzt schon wissen, ob sie Recht hat. Aber es macht viel mehr Spaß sie bis zum Ende im Dunkeln tappen zu lassen!

Das kleine Ding in meinem Bauch bekommt jetzt Mähnen- und Schweifbehaarung. Es wachsen die ersten Härchen an den Ohrmuscheln, dem Rücken und Gliedmaßenspitzen. Ansonsten isses noch ein kleiner Nacktmulch. Die Haare sind aber noch nicht eingefärbt, dass kommt erst ganz zum Schluß. Aber die zwei Nervtanten sagen ja immer: „Die Farbe ist egal, Hauptsache es kommt gesund zur Welt.“ – Meister der Floskeln sag ich nur, die zwei Schmarrköpfe.

Der Johannes hat übrigens schon angefangen meine zukünftige Abfohlbox zu bauen. Da bin ich schon gespannt drauf! Ich hoffe es wird bald fertig, da kann ich mich dann in Ruhe hinstellen und den anderen was von meinem Extra-Futter vorkauen! Da freue ich mich schon drauf, wenn die dann neidisch sind. Vor allem die dicke Resi. Die will bestimmt auch Extra was essen, aber die ist so fett, die sieht sooo schwanger aus, und ist es gar nicht. Die war aber schon immer so mopsig. Sie sagt, sie hat halt eine Rubensfigur, das seien ihre schweren Knochen. Naja, da kann sich jeder selber ins eigene Horn lügen. Da hab ich dann jedenfalls meine Ruhe und die anderen sind neidisch. Apropos, die zwei Nervtanten könnten mal langsam mit zufüttern anfangen. Ab jetzt wächst das Fohlen ja viel schneller in meinem Bauch. Ihr entschuldigt mich, da muss ich gleich mal nerven gehen! Bis dann, Eure Diosa!

Die Olle hat ihre Fotos nicht ordentlich gespeichert. Das jedenfalls soll von vor meiner ersten Schwangerschaft sein. Angeblich aus 2006 oder 2007. DAS kann aber gar nicht sein, weil da sehe ich ja mopsig aus! So viel wie die Alte mich da ständig geritten hat, da sah ich doch aus wie ein durchtrainiertes Model-Reh und nicht SO! – Foto: privat

Faszination Evolution?

15. Mai 2017:

Wobei Evolution vielleicht etwas hoch gegriffen ist 🙂 Fangen wir erst einmal mit Fortpflanzung an – ob das, was dann da schlüpfen wird, einen Evolutionssprung macht steht noch in den Sternen 🙂 Wir hoffen erst einmal, dass es sich gesund weiter entwickelt und vier Beine, Augen und alles andere hat, was so ein kleines Fohlen benötigt. Ja, es hat dieses Jahr geklappt: Diosa ist schwanger. Wir hatten heute unseren Ultraschall-Termin und der kleine Zwoggel entwickelt sich gut und ist auch alleine in seiner Höhle. Da heißt es erst einmal Aufatmen! Erste Hürde geschafft! Wobei eigentlich die zweite Hürde, die erste Hürde war das Pony zum richtigen Zeitpunkt an den richtigen Ort zu karren ….

Ultraschall und Röntgenbilder faszinieren mich berufsbedingt. Wenn man jetzt aber so ein Ultraschallbild in Echt wabern sieht und dann auch noch beim eigenen Pony ist das noch einmal eine ganz andere Liga. Es macht irgendwie demütig. Es ist fast schon unheimlich was die Natur da bewerkstelligt, um so ein kleines Zellhäufchen mit einem eigenen Geist und mit Leben zu erfüllen. Mich fasziniert das jedes Mal aufs Neue. Zwei Gen-Haufen schmelzen zusammen und daraus entsteht ein neues Individuum. Da läuft ein ganz altes Programm ab, Zellen teilen sich, vermehren sich und bilden einen Dottersack und einen Embryo. Ganz automatisch, ganz ohne Bedienungsanleitung. Die Natur macht das so „einfach“. Die weiß das automatisch.

Frau Sumpf ist ungefähr bei Tag 30 – Das bedeutet sie hat einen kleinen Embryo von ungefähr einem Zentimeter Größe fest in ihrer Gebärmutter sitzen. Das kleine Ding wiegt 0,34 g, hat bereits einen eigenen Kreislauf und ein sich entwickelndes Herz. In den ersten 30 Tagen werden die Anlagen für die Augen und Extremitäten entwickelt. Bis zum Ende des zweiten Monats wird Frau Sumpfs Embryo ungefähr sechs Mal so groß sein. Gebt Euch das mal: Da fängt etwas von sich aus an zu wachsen, natürlich gesteuert durch Hormone und was weiß ich nicht alles, aber das tut es rasend schnell und wie von Zauberhand. Wenn das nicht faszinierend ist, weiß ich auch nicht 🙂

Frau Sumpf wird nach elf Monaten ein 30 – 50 kg schweres Fohlen produziert haben, was mit einer Scheitel-Steißlänge von 75 – 130 cm aus der Gebärmutter hinaus durch den Geburtskanal an die frische Luft gequetscht wird. Also so ist zumindest der Plan. Und das ist eine ganz schön heftige Leistung. Aber so weit sind wir ja noch lange nicht. Wir neigen demütig den Kopf und freuen uns schlicht und einfach dass es geklappt hat. Frau Sumpf ist momentan sehr hormondurchflutet. Sie ist eine Diva, aber auch sehr schmusig und sehr zutraulich. Volles Programm. Wenn Frau Sumpf aber glaubt, dass ich ihr saure Gurken besorge ist sie schief gewickelt. Und auch nächtliche Big Mac-Touren kann sie sich knicken.

Ultraschallbildstudien:

Zwoggel 2017

 

Dea – 2012

 

Dimera – 2009

 

Die nächsten Monate steht erst mal noch normales Programm auf dem Schirm. Na gut, mit etwas mehr Wellness und mehr Kuscheleinheiten vielleicht 🙂 Man muss ja ausnutzen, dass das Pony so hormongeflutet und dadurch willenlos ist. 🙂

Yvi wird Frau Sumpfs Launen auf der FB-Seite Diosa del Rio dokumentieren – das bleibt auf jeden Fall spannend! Abenteuer Leben!

 

 

 

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