Del Cavador

Sonnenstrahlen traditionell einfangen?

23. bis 25. September 2016

An diesem Wochenende waren Yvi und ich wieder einmal zur „Fortbildung“ und zum Quatschen mit Gleichgesinnten unterwegs. Sozusagen direkt aus dem Sattel geklaut von den Nationals hat uns Britta Mülle den professionellen Paso Fino Trainer José R. Ochoa mit nach Europa gebracht. Eine Premiere. José trainiert in den Staaten Pferde für Marcia Davis (Züchtername: del Caron) und einige sehr erfolgreiche und sehr konstante Pferde, die von ihm trainiert wurden, leben hier in Deutschland. Auf seiner Europa-Reise machte José einige Tage in Flieden halt und wir hatten die Gelegenheit seine Arbeit mit den Pferden in einem dreitägigen Kurs zu erleben.

Als Kurspferd hatten wir Jacinto dabei, der in den drei Tagen ordentlich arbeiten durfte. Das Drachenpony kam als „Kumpel“ mit und durfte Urlaub in Flieden machen. Ziel ist ja eigentlich Frau Resi mitzuschleifen, damit sie etwas Stress hat und vielleicht etwas abnimmt. Aber das Pony fühlt sich in der Fremde sofort pudelwohl, ist interessiert, futtert ein Heunetz nach dem anderen leer und lässt sich überhaupt nicht beirren wenn Jacinto weg ist. Im Gegenteil zu ihm, der sich immer komplett allein gelassen fühlt, wenn Resi auch nur ums Eck biegt und völlig die Contenance verliert. Wallache! Es ist ein Drama!

Jacinto durfte also jeden Tag einmal ordentlich schuften. Wir haben ja momentan die Arbeit im Tölt komplett vernachlässigt, also Arbeit so insgesamt genauer gesagt. Jacinto wurde ziemlich aufgeweckt. Nach den drei Tagen hatte ich ein wieder zu 80 % töltendes Pony im Hänger stehen. José arbeitet insgesamt sehr traditionell. Etwas, was ich nicht dauerhaft durchziehen möchte, aber zum „Aufwecken“ war es interessant, einmal wieder die Arbeit eines USA-Trainers zu sehen.

Damit Resi nicht zu kurz kam, und wir an unsere Übungen vom Wochendende zuvor anknüpfen konnten, haben wir die Gelegenheit genutzt und auch eine Stunde bei Stan Paul genommen, welche sehr gut verlaufen ist. Da sind wir glaube ich auf einem guten Weg.

Tolle Truppe
Tolle Truppe – Foto: Yvi, drum ist sie auch nicht mit drauf!

Wir hatten ziemlich viel Spaß auch Abseits des Kursgeschehens. Die ganze Kurs-Truppe waren und sind natürlich überhaupt tolle Leute, die zu Treffen es immer wieder sehr viel Spaß macht. Auf jeden Fall ein sehr gelungenes Wochenende. Es blieb sogar Zeit für mehrere Fotoshootings. Samstag Vormittag sind wir mit Jacinto und Resi in den tollen Wald rund um den Hof gelaufen. Resi lässt sich nur am Bändel um den Hals durchs Dickicht führen. Die hat so einen Spaß daran im Wald herumzuklettern. Ich bin ganz stolz auf sie. Jacinto macht sich als Statue auch super. Den kann Yvi hinter sich abstellen und dann fängt er das Dösen an und sie kann in Ruhe Fotos machen, ohne dass er herumzappelt oder versucht zu fressen. Typisch „nervöse“ Finos halt.

Zwerg im Wald
Zwerg allein im Wald – Foto: Yvi Tschischka

Samstag blieb auch Zeit für eine kleine Geocaching-Tour. Es gibt da eine kleine Runde mit sieben Tradis in unmittelbarer Nähe durch den schönen Wald. Das konnten wir uns natürlich nicht entgehen lassen und von daher kam Yvi auch aufs Pferd und wir haben die Runde mit den Ponys gedreht. Dabei konnten wir auch gute Fotoplätze ausmachen. Die haben wir dann gleich am Abend genutzt und sind die schöne tief stehende Sonne mit Helada, Hollandesa, Machiavelli, Respiro und Saca Manchas einfangen gegangen. Ich glaube ja fast, dass so Blitz-Fotoshootings im Dickicht in unwegsamem Gelände nur mit Paso Finos so schnell und reibungslos über die Bühne gehen 🙂 Dann war auch schon wieder Zeit für ein leckeres Erick-Essen. Erick hat uns das ganze Wochenende wieder liebevoll bekocht und dafür gesorgt, dass wir grundsätzlich pappsatt und zufrieden vom Tisch wieder aufstehen. Widerstand zwecklos! Erick kocht einfach zu gut! Vielen Dank dafür!

Drachenpony im Wald
Drachenpony im Wald – Foto: Yvi Tschischka

Vielen Dank auch an Britta und Gerd Mülle, die ihren Hof und ihre Gastfreundschaft wieder so herzlich zur Verfügung gestellt haben. Wir hatten auf jeden Fall viel Spaß und gelernt haben wir dabei auch noch etwas. So soll das sein! Ich freue mich schon auf neue Kurse im nächsten Jahr.

Pasos y Pasión?

19.06. bis 21.06.2015:

An diesem Wochenende waren Yvi und ich mit Diosa und Jacinto im hessischen Flieden unterwegs. Die Familie Mülle lud zum ersten Hofturnier Namens „Pasos y Pasión“ ein. Das Turnier fand am günstig gelegenen Turniergelände des Reit- und Fahrvereins Flieden zusammen mit den Paso Peruanos statt. Wir reisten ganz bequem bereits am Freitag an. Dieses Mal hatten wir es ja wirklich nicht sehr weit. Nachdem wir nach Christian aus der Schweiz die Ersten waren die eines der beiden Stallzelte bezogen, hatten wir noch genügend Zeit die Gegend etwas zu erkunden und sogar ein bisschen cachen zu gehen bevor es dann richtig mit Turniertrubel los ging. Der erste Cache fand sich sogar direkt am Turniergelände. Sehr praktisch.

Sehr praktisch war auch, dass die Boxen bereits eingestreut waren und je ein Heuballen schon vor der Box lag. Prima Service. Auch die kurzen Laufwege zum Wasser/Waschplatz/Misthaufen/Abreiteplatz waren entspannt. Der Freitag Abend hielt für uns dann noch das Zusehen bei der Ausdauertölt bereit und das gemeinsame Abendessen in der Gaststätte Zentrum in Flieden. Beim gemeinsamen Abendessen ging es schon heiß her – im positiven Sinne. Sprich sehr laut und lustig. Soweit ich erkennen konnte waren tatsächlich alle Teilnehmer zusammen gekommen. Man trifft sich ja schließlich nicht allzu oft auf einem Haufen.

Yvi und Diosa im Trail
Yvi und Diosa im Trail – Diosa passt auf, dass Yvi das auch richtig macht! – Foto: privat

Der Samstag startete dann nach Ausnutzen des Frühstück-Services und nach Zuschauen des Paso-Workshops für Yvi und Diosa mit dem Trail. Der wurde zusammen mit den Peruanos durchgeführt. Inzwischen war auch meine alte Reiter-Freundin Claudia aufgetaucht, um zusammen mit uns mal ein Paso-Fino-Turnier zu erleben. Sie ist ja eigentlich eingefleischte Dressurreiterin, hatte aber schon ein paar lustige Tölt-Ausritte mit uns erlebt und fand es äußerst spannend mal so ein „alternatives“ Turnier zu erleben. Der Trail lief für Diosa und Yvi super – die beiden manövrierten sich auf den ersten Platz und sicherten sich das erste Holzpferd. Als erste Preise gab es nämlich wirklich schön gemachte Holz-Paso-Finos zu gewinnen. Unser Ziel war es, dass jeder ein Pferdchen gewinnt. Jacinto gewann seines dann auch in der nächsten Prüfung, der Versatility. Ziel erreicht. Samstag 12 Uhr und wir waren eigentlich schon fertig mit unserer Zielsetzung … aber weil es so schön war blieben wir natürlich noch ein bisschen.

HOlzpferdchen
Holzpferdchensammlung im Auto – Foto: privat

Der Samstag war wettertechnisch (und fototechnisch) der beste Tag. An den übrigen Tagen war der Wettergott nicht ganz so gnädig mit uns. Es regnete immer wieder und es war ziemlich kalt. Es scheint dieses Jahr irgendwie Trend zu sein eine Prüfung schon total vollgematscht anzufangen. Das hat natürlich den Vorteil, dass man sich um saubere Pferdebeine im Vorfeld nicht wirklich Gedanken machen muss. Man soll ja immer das Positive aus allem ziehen. Nebenbei haben wir festgestellt, dass wir in Zukunft am Abreiteplatz gerne eine trockene Station mit warmen Decken und heißen Getränken hätten. Ich bin mal gespannt, wie sich das in Zukunft umsetzen lässt.

JAcint
Bester aller Zwerge – Foto: Yvi Tschischka

Jedenfalls verbrachten wir den Samstag entweder auf dem Pferd sitzend, fotografierend, oder mit Freunden quatschend. Samstag war der große Besucher-Tag, es schauten viele liebe Bekannte und Freunde vorbei. Bis zur Abendveranstaltung sahnte Yvi noch in ein paar Prüfungen ab. Die Holzpferdchensammlung wurde größer.

richter
Ellen Vierhaus (Richterin), Daniel Sewing (Sprecher), Nick Burgos (USA-Richter) – Foto: privat

Die Abendshow hat uns wieder ziemlich viel Spaß gemacht. Im Paarreiten sind Yvi und ich sozusagen fast unschlagbar und die Copa de Champan ließ auch wieder sehr „beschwipst“ ab. Unser Sprecher Daniel Sewing trug natürlich mit seinen Sprüchen ordentlich zum Gelingen des Abends bei. Und auch die Richter Ellen Vierhaus und Nicolas Burgos (USA) hatten ziemlich viel Spaß an diesem Wochenende. Und darum geht es ja eigentlich: Spaß mit den Pferden und mit Freunden zu haben. Spaß hatte auch Marie Wendel mit ihrer Peruano-Stute „Zorah“. Kaum nimmt man das Pony in die Mitte und schleift es ein paar Mal über den Fino-Strip, schon gewinnt es souverän die Viertaktprüfung! Schön fand ich auch die rege Beteiligung der Peruanos am Abendprogramm. Insgesamt haben die beiden Rassen sowieso sehr gut zusammengepasst (menschlich und pferdlich).

Fun
Yvi und ich beim Paarreiten  – Foto: Corazon del Rio

Ziemlich k.o. sind Yvi und ich dann auch ins Bett gefallen. Der Sonntag brachte natürlich wieder Regen mit sich. Wie hätte es anders sein sollen. Am Vormittag hatten Jacinto und ich noch die Dressur B, wo ich zwar Letzter wurde, aber dafür die schönsten Kurzkehrts gezeigt hatte. Yvi und Diosa gewannen noch die Naturtöltprüfung. Dann kamen schon die Best of Traditional-Klassen und damit das Turnierende in Sicht.

Ich muss sagen, wir hatten ziemlich viel Spaß und wir haben uns ziemlich wohl gefühlt in Flieden. Das Turnier war super organisiert. Britta Mülle und ihr Team haben einen richtig guten Hofturnier-Einstand hingelegt. Die Stimmung insgesamt war auch sehr gut am ganzen Wochenende. Gefreut hat mich vor allem auch, dass einige neue Gesichter und einige lange nicht gesehene Gesichter mit Pferd aufgetaucht sind. Die Teilnehmer aus Frankreich haben eine Anreise von 850 km auf sich genommen, um sich in Deutschland vollregnen zu lassen – Respekt sag ich da nur! An so einem Wochenende sieht man sowieso immer sehr gut, was das Fino-Virus alles mit einem anstellt. Man fährt hunderte von Kilometern, nur um sich mit anderen Bekloppten im Regen auf einem Grasplatz zu treffen. Das ist halt immer wieder schön. Und deshalb mag ich die Fino-Familie so 🙂

Suspekte Zwerge
Suspekte Zwerge denkt der Zwerg – Foto: Yvi Tschischka

Beim Abreisen haben wir noch ein kurzes Fotoshooting mit den Schleifenponys gemacht. Conni Schneider hat zwei ihrer Miniature-Pferde als Schleifenponys ans Turnier geschickt. Eines sah aus wie der Zwerg in Klein – die waren einfach ziemlich „Zucker“ die beiden. Dann waren wir aber auch schon wieder auf dem Weg nach Hause. Ziemlich fix und alle – die Ponys und wir, aber auch ziemlich glücklich. Dass ich auf alle meine Ponys und auf Yvi ziemlich stolz bin, muss ich ja nicht ständig erwähnen. Das wisst Ihr ja schon.

JA
Jacinto und ich – Foto: Sarah Meier

 

Die angeberische Platzierungsauflistung fehlt natürlich noch:

Diosa/Yvi – Trail –         1. Platz (7)
Diosa/Yvi – Naturtölt – 1. Platz (3)
Diosa/Yvi – Dreigang – 1. Platz (5)
Diosa/Yvi – Best of Traditional Country Pleasure –    2. Platz (4)
Diosa/Yvi – Country Pleasure B –    2. Platz (4)

Jacinto/ich – Versatility – 1. Platz (2)
Jacinto/ich – Country Pleasure B – 3. Platz (4)
Jacinto/ich – Equitation Adult – 3. Platz (4)
Jacinto/ich – Dressur B – 6. Platz (6)
Jacinto/ich – Best of Traditional Country Pleasure – 4. Platz (4)

Äppelwoi-Ritt?

03. Mai 2014:

 

Eine weitere offizielle PFAE-Cabalgata fand heute bei den Paso Finos im Fliedetal in Hessen statt. Britta und Gerd Mülle und Johanna und Stan Paul Paso Fino Training luden zum ersten Fliedener Äppelwoi-Ritt ein. Insgesamt fanden sich 21 Teilnehmer mit und ohne Pferden ein.

Nachdem es bei uns am Stall momentan drunter und drüber geht – der neue Shop baut und sortiert sich schließlich nicht von alleine – war die Gelegenheit eine Auszeit vom Alltag zu nehmen eine gute Idee. Und so packte Yvi ihre Kamera ein und ich Jacinto und fuhren nach Flieden. Diosa musste zu Hause bleiben, obwohl sie bestimmt viel Spaß gehabt hätte. Sie lahmt momentan. Dabei hätte Madame viel Spaß und einige Flirts haben können. Destello hätte sie kennen lernen können und ihr Ex-Lover Machiavelli war ja auch da.

 

Foto: Yvi Tschischka
Die Fuchs-Front 🙂 – Foto: Yvi Tschischka

Insgesamt waren acht Paso Finos, zwei Araber und ein Paso Peruaner mit von der Partie. Nach einem Prosit mit Äppelwoi und Begrüßungsworten durch den Hausherren Gerd starteten wir. Die Strecke führte uns durch schönes Waldgebiet, vorbei an unendlichen Wiesen und noch mehr Wald, sogar mit kleiner Kletterstrecke bis an den Hof eines befreundeten Hufschmiedes. Hier konnten wir eine kleine Mittagsrast machen und uns mit belegten Broten, Brezeln, Getränken und einem Schnäpschen wieder aufwärmen. Das Wetter war uns zwar wohlgesonnen, aber etwas mehr Sonne während der Mittagsrast wäre ganz nett gewesen.

1. Äppelwoi-Ritt - Foto: Yvi Tschischka
Endspurt zur Mittagsrast – Foto: Yvi Tschischka

Gestärkt gingen wir dann auf die zweite Halbzeit zurück nach Flieden in die Langenau. Unterwegs war genügend Zeit zum Ratschen und Landschaft genießen. Jacinto hat sich den ganzen Tag mustergültig benommen. Er ist halt doch der Beste. Natürlich haben wir wieder einige nette und lustige Paso Fino Reiter getroffen und neue Leute kennen gelernt. Das „Schnacken“ und noch mehr bekannte Fino-Leute treffen ging natürlich zurück am Hof weiter. Nachdem wir die Pferde versorgt hatten, durften wir aber erst einmal in der Reithalle selber Pferde spielen.

Britta und Johanna hatten sich noch ein lustiges Reiterspiel ausgedacht. Es gab einen Trail-Parcours und jeweils zwei ausgeloste Partner durften miteinander da durch. Einer als blindes Pferd (mit verbundenen Augen) an Zügeln und dahinter ein „Reiter“, der sein Pferd ohne Worte, nur mit Zügelhilfen durch den Parcours dirigieren sollte. Blindes Pferd spielen hatten wir ja schon bei Sabine Bühlmann geübt, aber damit gleich durch einen ganzen Parcours! Jedenfalls eine lustige Erfahrung! Die drei zeitbesten Teams bekamen eine kleine lecker-schmeckrige Aufmerksamkeit und alle Teilnehmer durften sich eine original Fliedener-Äppelwoi-Tasse mitnehmen (mit Apfel fürs Pony drin). Aber Sieger der Herzen waren Steffis und Katjas Pass-de-Deux-Einlage um die Pylonen herum 🙂 Eine sehr schöne Idee, so ein Reiterspiel.

Foto: Yvi Tschischka
Bester aller Zwerge! – Foto: Yvi Tschischka

Hinterher saßen wir dann noch bei Gegrilltem und Salat zusammen. Stilecht mitten im Pferdestall zwischen den Ponys, die das gar nicht so schlecht fanden. Es wurde noch weiter gequatscht und wir haben es uns einfach gutgehen lassen, bis es dann Zeit zum Aufbruch war. Ich finde das Schönste an solchen Tagen ist, dass man am Abend denkt: Ja, ich habe den Alltag für ein paar Stunden vergessen und hatte eine schöne Zeit. Und mit diesem Gefühl sind Yvi und ich zurück nach Hause gefahren. Ein sehr schöner Premieren-Ritt in der Rhön und nächstes Mal ist Diosa dann auch mit von der Partie.

Äppelwoi-Ritt 2014 als Karte 

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