Del Cavador

Weit gereiste Eisbären?

25. Januar 2020:

Bei wunderbar mildem Reitwetter fand dieses Jahr unser 7. Eisbärenritt am Zykloopenhof statt. Wir hatten eine komplett neue Strecke ausgekundschaftet – uns verschlägt es auch nicht so oft in diese Richtung – von daher war es auch für uns beim Probereiten spannend!

Wir konnten 40 Starter auf die neue Strecke schicken und mehrere Teilnehmer hatten über 100 km Anreise! Wow … ich sage nur: WOW! Ihr seid ja Wahnsinnig! Es freut uns riesig, dass hier trotz Winterwetter keine Kosten und Mühen gescheut werden, um dabei sein zu können! 

Quoten-Traber bei der Begegnung mit dem Stier! – Foto: Eisbärenritt

Unsere Starter durften nach der Anmeldung erst mal in unserer kleinen „Reithalle“ ein paar Aufgaben bewältigen. Wir haben Teile des Trails im Working Equitation-Style angelegt. Einmal eine klassische Brücke und dann den Stier mit Garrocha stechen. Aber alles nur im Schritt – ganz gechillt. Als nächstes durften die Teilnehmer ihre kleinen grauen Gehirnzellen anstrengen und „Einkaufen“ gehen. Mit Pferd an einen Tisch parken, und dann die Einkaufsliste 10 Sekunden auswendig lernen und dann nach Gedächtnis von den Gegenständen am Tisch „einkaufen“. Danach durfte noch „Fußball“ gespielt werden. Den Ball mit einem Besen ins Tor schussern. Auch nicht so einfach.

Auenhof-Paso Finos beim Shoppen! – Foto: Eisbärenritt

Dann ging es erst mal auf die Strecke. Dieses Mal waren es 20 km mit mehreren Stationen, die wir unseren Startern per Karte zumuteten. Der erste Halt war am Flurdenkmal – hier waren wir vom Ritt im mystischen Tannenwald inspiriert und hatten unseren Dieter gebeten uns auch so eine „Leiter“ zu basteln. Quasi Stangen, die auf längeren Hölzern liegen und die beim Überreiten nicht umkippen sollten. Für viele Pferde war übrigens alleine schon das Hinreiten ganz „gefährlich“. Zur Erbauung bekamen die Reiter dann noch eine rohe Spagetti mit auf den Weg, um sie bei der nächsten Station heil wieder abgeben zu dürfen. Unterwegs musste man ja nicht nur nach Karte reiten, sondern auch eine Straße überqueren. Also nicht ganz so einfach. 

Connemara-Power an der „Leiter“ – Foto: Eisbärenritt

Aber viele brachten die Nudel trotzdem heil zur zweiten Station, intern die „Ortolan“-Station genannt. Hier durften die Reiter Geschicklichkeit beweisen, indem sie Dinge in unterschiedliche Felder werfen mussten. Und schon ging es weiter Richtung Mittagspause. Die hatten wir dieses Jahr an einem richtig urigen Blockhaus in einer Schrebergarten-Anlage. Hier gab es Getränke zum Aufwärmen (oder Abkühlen) und die berühmt-begehrten Eierringe, Kuchen und Unterhaltung. Wir hatten hier bewusst mal keine großen Aufgaben geplant. Die Reiter durften nur beim Weiterreiten von rechts aufsteigen, immer wieder eine gute Übung 🙂 und wurden nach dem „Ortolan“ gefragt. An der Station vorher war nämlich eine Reihe Schilder, die den Ortolan beschreibt. Das ist übrigens ein bodenbrütender Singvogel, der in Franken hauptsächlich im Getreide brütet und sich auch gerne in so Obstwiesen aufhält. Er soll übrigens auch Ludwig van Beethoven zur „Fünften Symphonie“ inspiriert haben und in Italien und Frankreich gelten sie als Delikatesse … nur mal, um etwas Kultur hier rein zu bringen! 🙂

Unsere fünfte Station war dann am „Eichelsee“ – ganz früher der Freibad-Weiher von Mainbernheim. Hier war wieder Working Equitation angesagt: vorwärts in Schlangenlinien durch die Bäume, Glocke klingeln lassen, und im Idealfall rückwärts zurück. Anschließend ging es zurück zum Zykloopenhof. Hier konnten die Ponys entspannen und sich die Reiter bei reichhaltigem Buffett stärken und wieder aufwärmen. 

Reitende Pinguine auf Paso Peruanos!? – Foto: Eisbärenritt

Vielen Dank an alle unsere fleißigen Helfer, alle Kuchenbäcker, alle Streckenposten, unsere Anmeldung, unsere Fotografen, unsere tolle Mittagsstation, unsere Hängerparkerin, und an alle Einsteller, die das jedes Mal „erdulden“ und natürlich an alle Teilnehmer und Besucher! Wir freuen uns jedes Mal, wenn alles so gut geklappt hat und alle zufrieden nach einem schönen Tag wieder nach Hause fahren. 

Wir freuen uns auch, dass wir dieses Jahr neben Paso Finos und Isländern auch zwei Paso Peruanos, einen Töltenden Traber (unseren Quoten-Traber :-)) und einen Tennessee Walker dabei hatten. Auch unsere Läufer waren mit ihren beiden Shettys dieses Jahr wieder mit dabei – das finden wir auch immer wieder Klasse! Und natürlich hatten wir auch dieses Jahr wieder ganz tolle Eisbärenkostüme am Start! Es freut uns immer wieder, wie viel Mühe Ihr Euch gebt! 

Unsere Siegerin hat sich gleich zu Beginn schon gefreut! – Foto: Eisbärenritt

Dieses Jahr konnte Katha Kemmer sich über den ersten Platz freuen – ein Shooting mit Yvi Tschischka Photography. Überhaupt hatten wir tolle Sponsoren! Filogran, Lanfranco Horse Fashion, Loesdau, Reitsport Veh, Zedan, Mühlendorfer – unsere Teilnehmer bekamen alle einen neu designten Zykloopenhof-Eimer mit tollen Sachen darin! 

An der Ortolan-Station – Foto: Eisbärenritt

Wir hatten dieses Jahr auch an jeder Station gebeten Plus- und Minus-Punkte zu verteilen für besonders faires und schönes Reiten. Uns freut dass dieses Jahr dieser Preis auch an die Teilnehmerin mit der längsten Anreise gegangen ist: Alexandra Rau von Paso Finos vom Auenhof, in 86480 Aletshausen. 

Wir hoffen Euch auch nächstes Jahr wieder einen tollen Eisbärenritt bieten zu können und freuen uns schon uns wieder „Gemeinheiten“ für Euch auszudenken! 

Isi(s) Unterwegs auf der Strecke – Foto: Eisbärenritt

PS: Die Teilnehmer bekommen noch eine Email mit dem Link für die Fotos, aber wer schon mal spitzen möchte: HIER

Sonnenbrand im Oktober?

02.10.2011:

Das erste Oktoberwochenende bot uns einen grandiosen Saisonabschluss. Bei strahlendem Sonnenschein starteten wir beim Reitverein Atzhausen am 6. Orientierungsritt. Das Ganze war ein Kartenritt mit einer vorgegeben „Optimal“-Route, aber anzureiten waren verschiedene, auf der Karte markierte Orte, an denen wir Zahlen in der richtigen Reihenfolge aufschreiben mussten. Die Route führte uns ganz malerisch am Waldrand und an Fischteichen vorbei Richtung Hörblach, unter der Autobahn hindurch – wo ein Streckenposten mit Getränken auf uns wartete.

Auf der anderen Autobahnseite ging es ein längeres Stück durch den Wald an Großlangheim vorbei nach Kleinlangheim. Da hatten Nicole und ich ein paar Probleme mit der Karte. Aber durch stures Geradeausreiten und dann ein bisschen Zurückreiten konnten wir die fehlende Zahlenkombination finden. Wir sind natürlich der Meinung, dass die Wege im Wald sich während unseres Rittes seltsam verschoben haben. Der Rest ging dann wieder einfach. Ein weiterer Streckenposten überraschte uns am Waldrand noch mit Süßigkeiten für unterwegs.

Zurück in Atzhausen war dann noch ein kleiner Trailparcours zu absolvieren:

  • Angefangen mit dem  Flattertor – kein Problem.
  • Eine Fahne von einer Pylone zur nächsten bringen – auch kein Problem.
  • Eine Handpuppe anziehen und dann mit der Handpuppe das Pferd durch eine bunte Flattergasse dirigieren – kein Problem.
  • Das klassische Rückwärts-L – sogar der Zwerg hat das schön gemacht.
  • Pferdefussball, das Pferd musste einen Ball ins „Tor“ schießen – da ist der Zwerg aufgewacht. Ein Ball????? Das hat ihn dann aus der Bahn geworfen und zu Salzsäure erstarren lassen. Diosa hat das Ding souverän reingedonnert. Kannte sie ja schon.
  • Pferd auf einer Plastikplane parken, absteigen, zu einer Tonne gehen und dort ein englisches Reithalfer zusammenbauen. Äh… was war noch mal genau der Grund, weshalb ich auf Biothane umgestiegen bin? Diese ganzen Schnallen verwirren mich! Jacinto war da auch keine große Hilfe. Aber auf der Plastikfolie ist er auch nicht geblieben.
  • Die letzte Aufgabe war dann noch die Wippe.

Wir hatten einen sehr schönen Ritt und einen Sonnenbrand. Und das im Oktober. Nachdem wir auch relativ schnell unterwegs waren konnten wir die Ponys gleich wieder nach Hause fahren und gemütlich zur Siegerehrung zurück nach Atzhausen kommen. Liegt ja gleich um die Ecke. Der Maulwurfkuchen und die Schwarzwälder Kirschtorte waren übrigens sensationell!

In diesem Jahr gab es eine eigene Wertung für Kinder und Jugendliche, eine für Vereinsmitglieder und eine für die übrigen Erwachsenen. Und jeder Reiter bekam einen Gewinn! Da haben sich die Veranstalter richtig ins Zeug gelegt. Dieses Mal hatte ich als Reiterin für Diosa Nicole dabei, die mich am letzten Distanzritt so schön getrosst hat. Sie hatte Diosa schon ein paar mal zu Hause geritten, aber Trailaufgaben haben die beiden noch nie zusammen geübt. Das hat aber trotzdem super funktioniert. Diosa hat Nicole auf den siebten Platz  getragen und Jacinto kam auf den elften Platz. Gemerkt habe ich mir das übrigens, weil jeder Starter eine kleine Urkunde mit Foto vom Start ausgehändigt bekam 🙂

Ein insgesamt sehr schöner, entspannender Ritt, der mich in eine Gegend geführt hat, in der ich normalerweise nur mit dem Auto unterwegs bin. Aber es lohnt sich viel mehr dort auch zu Reiten. Leider gibt es diesmal kein Foto. Ich habe vergessen jemanden zu fragen, ob er uns fotografiert.

Was macht einen guten Piraten aus?

25.06.2011

Er muss auf seinem Schiff und im Sattel eine gute Figur machen. Genau das haben vier Töltpiraten bewiesen und sind nach Kottenheim aufgebrochen, um dort den 1. PFAE-Orientierungsritt unsicher zu machen. Das Piraten-Team bestand aus Julia und Lorenzo, Reinhold und Corrado, Tanja und Respuesta und mir mit Jacinto. Und wir ritten unter voller Flagge!

Das Sternberghof-Team lud erstmals nach acht Jahren zu einem Orientierungsritt ein. Jede Gruppe bekam eine Streckenkarte in die Hand gedrückt und man musste verschiedene Punkte in einer bestimmten Zeit anreiten. Es gab Stellen, an denen Fragen zu beantworten waren, die direkt auf die Strecke bezogen waren. Was für Wanderwegmarkierungen zu sehen sind, was für eine Baumsorte im Wald dominiert, was für Getreide an einem bestimmten Punkt wächst. Biologie-Fragen nenne ich sie einfach mal. Dann gab es noch Stellen mit Streckenposten anzureiten. Innerhalb einer gedachten 500 m-Zone um diesen Punkt sollte Schritt geritten werden, nicht abgestiegen werden und keine Verzögerungstaktiken stattfinden. Was kein Problem war, weil wir die Strecke sowieso im gemütlichen Schritt gut geschafft haben.

An den Streckenposten gab es weitere Fragen zur Pferdehaltung (hat ein Pferd eine Gallenblase?), Geschicklichkeitsspiele (mit einem Rohrhammer einen Nagel einschlagen und Brett-Ball-Geschicklichkeit), Fragen zur Bestimmung von Pflanzen und eine kniffelige Frage: Was sind Nimbostratus und Altostratus?

Die Mittagsrast an der Reiterklause in Markt Bibart kam uns gerade recht. Gab es da doch etwas warmes zu Essen und wir konnten den Regenschauer unter Dach abwarten. Für die Pferde stand genug Heu zur Verfügung. Jacinto und seine neue Freundin Resi standen einträchtig an einem Baum und nutzen die Pause zum Dösen. Das Wetter war eigentlich ideales Reitwetter. Nicht zu warm, eher etwas zu kalt. Gut, dieser gelegentliche Nieselregen hätte jetzt nicht unbedingt sein müssen, aber wenigstens gab es keine Monsterpferdebremsen und Fliegen!

Der Hinweg führte uns an Krassolzheim vorbei, auf den Kamm des schönen Steigerwaldes entlang einer Wanderroute Richtung Markt Bibart. Wer also gut aufgepasst hat, konnte sich zurücklehnen und den Weg genießen. Es sind ja regelmäßig Wanderwegmarkierungen an den Bäumen zu finden. Der Rückweg führte dann größtenteils über offenes Land. Der Aussichtsturm von Markt Bibart an der Hüßbachleite war noch ein Punkt zum Anreiten. Die Treppenstufen mussten gezählt werden. Zurück ging es an Neudorf vorbei nach Ingolstadt und zurück nach Kottenheim. Da erwartete uns noch ein kleiner Trailparcours.

Der Trail war natürlich auch kein Problem, weil wir als alten Trail-Veteranen Lorenzo dabei hatten, der die volle Punktzahl geholt hat. Wippe, ein Sprung, Pferdefußball rollern und ins Wasser reiten. Wir konnten uns zurücklehnen und Lorenzo die Arbeit machen lassen. Das Jakobskreuzkraut musste noch erkannt werden, das Gewicht eines Steines geschätzt werden und Hufeisenwerfen war noch gefragt.

Dann konnten wir unsere Pferde auf die Paddocks bringen und uns dem gemütlichen Teil des Tages widmen. Es gab selbstgebackenen Kuchen und heiße Getränke. Reini und Harri bekochten uns mit leckerem Linseneintopf. Wir hatten durchweg einen schönen Tag und viel Spaß und hoffen Doris, Margit, Reini, Harri und Bianca veranstalten nächstes Jahr wieder einen Orientierungsritt. Schön war er – habt ihr toll gemacht!

Insgesamt hatten neun Teams mitgemacht. Nadine und Diosa waren natürlich auch dabei. Die sind aber bunter als ich, deshalb war Nadine im Team der „Pink Ladys“ dabei. Für die drei ersten Gruppen gab es bestickte Geschenke vom Paso Tack Shop und für jeden Teilnehmer eine sensationell-ausgefallene Erinnerungsschleife.

1. Platz: „Pink Ladys“ (Christine und Mina, Babs und Florencia, Nadine und Diosa)

2. Platz: „Herr Rossi sucht das Glück“ (Simone und Mariquita, Johanna und Lavinia)

3. Platz: „Töltpiraten“

Die restlichen Gruppennamen habe ich mir leider nicht alle merken können. Darum nur die ersten drei … Piraten haben einen löchrigen Kopf!

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