Del Cavador

Samba in Hessen?

2. Fino & Friends Gangpferdeturnier in Flieden (Hessen)

Barrida! Auffallend viele Schimmel fanden den Weg nach Flieden – Foto: Yvi Tschischka

29.06. – 01.07.2018:

Sommer – Sonne – Sambastimmung …. oder so ähnlich könnte man das letzte Wochenende treffend umschreiben. Vom 29.06. bis 01.07.2018 fand in Flieden (Hessen) das 2. Finos & Friends Gangpferdeturnier statt. Veranstalter waren Britta und Gerd Mülle (Paso Finos im Fliedetal – und der PFAE) unterstützt durch eine Vielzahl unermüdlicher und fleißiger Helfer. Als Richterin war dieses Jahr Anna Eschner die Herrin der Platzierungen. Herr des Mikrofons war wie schon beim ersten Mal Daniel Sewing. Wie immer war alles super organisiert – das Stallzelt bestens gerüstet, das Catering super, eine Cocktailbar mit dem besten aller Cocktail-Mixer Erick am Samstag und Sonntag, Meldestelle, Ringstewarts, Schleifenmädchen, Platzwart, Musik, Begrüßungsgeschenke, Preise, alles topp und liebevoll bis ins Detail durchgeplant. Vielen Dank an alle helfenden Hände und an die ganze Arbeit, die Ihr Euch schon Monate im Voraus für uns gemacht habt, um Reitern und Zuschauern so ein tolles unvergessliches Wochenende zu ermöglichen.

Yvi, dieses Jahr als offizieller Turnier-Fotograf und Mit-Reiter von Kaisys schickem Pony Ristretto unterwegs, und ich mit Jacinto und dem Drachenpony im Gepäck, sind bereits Freitag zeitig losgefahren, um drei schöne Tage in Hessen zu erleben. Der Freitag war komplett entspannend für uns. Wir sind nach dem Einchecken im Hotel noch gemütlich geritten, um den Ponys vor Turnierstart noch die Bahn zu zeigen. Dabei hatten Yvi und das Drachenpony den Moment schlechthin – das Drachenpony war beeindruckt vom Turnierplatz bestimmt drei Runden lang im friedlichen Tölt unterwegs und auch mehrere Durchgänge taktklar auf dem Sounding-Board. Und ich Depp hab vergessen auf „filmen“ zu drücken, so dass leider nur 24 Sekunden dieses genialen Moments festgehalten wurden. Schon alleine deshalb hat sich die Fahrt also gelohnt 🙂 Aber es sollte noch traumhafter werden.

Vor-sich-hin-Dappel-Zwerg und Power-Resi am Sonntag-Morgen – Foto: Yvi Tschischka

Zurück im Stallzelt wurde ich kurzerhand als Ersatzreiter für die Western Pleasure rekrutiert: auf meinem speziellen Lieblings-Pony Osiris del Gavilan, da seine Besitzerin leider selber nicht dabei sein konnte. Was für eine Ehre – und vor allem, was für eine Freude! Osiris durfte ich bereits vor Jahren schon einmal vorstellen und dieses Pony ist einfach ein ganz faszinierendes und sehr spezielles Pony. Lieben Dank Steffi! Du darfst mir jederzeit den Bub „aufs Auge drücken“ 🙂 Der Abend klang dann beim gemeinsamen Buffet im Gasthaus Zentrum aus, Jörg Wehner und sein Team haben auch das hervorragende Catering am Turnierplatz übernommen. Ich bleibe weiterhin ein großer Fan von seinen Lachsbrötchen zum Frühstück!

Der Samstag war dann mein leicht stressiger Reit-Tag – insgesamt sieben Prüfungen! Wobei die Erste, die Naturtölt mit Resi schnell vorbei war. Sie ist eine halbe Runde lang schön getöltet und dann leider ein bisschen ins Hopsen gekommen, so dass wir die zweite Hälfte der Runde weitergehopst sind und direkt beim Ausgang mit Abschlussgruß wieder raus. Vielleicht hätten wir ihr am Freitag gar nicht den Platz zeigen sollen, dann hätte sie die tolle Phase vielleicht in der Prüfung gezeigt. Man weiß es nicht. Aber egal. Sie sieht jedenfalls immer schick aus – egal was sie macht. Als nächstes war die Dressur B mit Jacinto an der Reihe – nicht ganz so schön wie zu Hause geübt, vor allem die Schritt-Phasen mit den Kurzkehrts waren nicht so optimal, aber durchaus eine sehr schöne Dressur – und für Jacintos Verhältnisse ziemlich konstant. Von Alex Rau gab es ein dickes Kompliment, von der Platzierung her hat sich das nicht ganz so gut niedergeschlagen, aber egal. Auch die folgende Country Pleasure hat sich gut angefühlt. Jacinto war natürlich nicht durchgängig im Tölt (da hatten viele Pferde dieses Wochenende Konstanz-Probleme), aber ich fand ihn deutlich besser wie die letzten zwei Jahre. Vor allem hatten wir auch angedeutet zwei Tempi Tölt. Und das besser wie letztes Jahr war mir am Wichtigsten.

Jacinto in der Country-Pleasure – Foto: Yvi Tschischka

Den Trail habe ich mit beiden Ponys gestartet. Jacinto nicht entspannt – das ist leider komplett Glücksspiel bei ihm – Hindernis Nummer eins: Flatter-Gasse: kein Problem. Zwei: Fußball schussern konnte er noch nie – alles was sich bewegt, wenn er drauf oder dran Tritt bringt ihn komplett aus der Fassung. Cocktails mixen an der Bar: Jacinto trinkt nicht, also mixt er auch nicht …. *augenroll* – Seitwärts-Stange, kann er eigentlich, aber heute nicht, genau so wie das Stangen-L rückwärts. Das hat er erst mal zerstört. Aber Kira, ich fand Deinen Trail sehr schön!
Bei Jacinto ist alles möglich. Den George Clooney hat Jacinto aber wieder schön um die Pylonen getragen. Übrigens ein tolles Hindernis! Ich habe mich sehr gefreut, den guten George wieder zu sehen. Er war ja damals schon in Hünfeld dabei. Und dieses Mal gab es auch Kaffee am Abreiteplatz! Helga, Du bist einfach die Beste! 🙂

Der gute George Clooney als Trailhindernis in Flieden – Foto: Yvi Tschischka

Trail mit dem Drachenpony – ein Widerspruch in sich? Eigentlich nicht. Sie läuft nämlich besser, wenn sie zwischendurch mit Dingen konfrontiert wird, die sie ablenken. Flatter-Gasse, sogar im schnelleren Tempo möglich. Eigentlich wollte ich im Schritt durch, aber sie war zu aufgeregt. Fußball durch die Stangen bugsieren: Nach einer Schnaub und Überlegungsphase super gemacht. Cocktailbar: eher gefährlich, aber es hat sich überreden lassen. Mit viel Aufregung. Die war dann leider ab dem Stangen-Seitwärts komplett überschüssig. Stangen-Seitwärts und Stangen-L kann sie nämlich eigentlich sehr schön. Aber da haben die Nerven dann durchgedreht. Ich bin dann abgestiegen und wir sind noch zu Fuß schön durchs L und mit George durch die Pylonen, damit sie einen schönen Abschluss im Trail hat und nicht komplett überreizt da raus geht. Wir sind sogar in der Wertung geblieben und Resi war damit sogar besser wie Jacinto. Diese Ponys!

Aber letztendlich fragen sich viele Leute bestimmt, warum schleppst Du dieses bekloppte Pony überhaupt mit? Die spinnt total, es ist Stress, sie führt sich auf und es macht eh keinen Sinn. Stimmt alles, aber ich versuche es trotzdem. Ich finde es wichtig die Ponys auch in der Fremde herum zu schleifen. Einfach mal raus aus dem heimischen Stall, Hänger fahren, wo anders sein, wo anders reiten, das schweißt zusammen und ist auch immer eine gute Übung – und es deckt Schwachstellen auf, die zu Hause leidlich funktionieren (Schritt, halbgeübte Trailhindernisse, Schwachstellen im Tölt) und dann in der Fremde einfach gnadenlos aufploppen, weil sie nicht zu hundert Prozent funktionieren. Und ich teste das halt auf einem Turnier. Mir ist es wichtiger im Gesamt-Paket eine gute Zeit zu haben und dass die Ponys auch überall entspannt sind. Das schaffen beide sehr gut, nur in der Prüfung direkt hapert es dann halt einfach meistens.

Cocktailbar mit Resi, gut, dass das Pony so kurz ist, wenn es schon unbedingt zusehen will! – Foto: Yvi Tschischka

Aber man weiß es nie, vor allem beim Drachenpony. Es hat uns am Freitag eine Ausschau gegeben, was es könnte, wenn es wollen würde, aber leider steht es sich immer wieder selber im Weg. Und das hätten wir nicht erleben können, wenn wir sie nicht mitgeschleppt hätten. Und auf jeden Fall hat sich meine kleine „Reitbeteiligung“ Franziska gefreut, dass das Drachenpony dabei war, weil sie nämlich zusammen mit ihrer Mama den ganzen Samstag mit Resi verbringen konnte. Und dabei eine Riesen-Freude hatte. Übrigens vielen Lieben dank an Steffi, die sich als Pferde-Sklave den Samstag bei mir verdingt hat: Ponys halten und Dressur filmen – mit zwei Pferden unterwegs mit komplett allen Prüfungen an einem einzigen Tag hätte ich das ohne sie nicht so reibungslos geschafft! Gerade weil Yvi den schicken schwarzen Ristretto von Kaisy reiten durfte und „nebenbei“ noch offizieller Turnierfotograf war. Ristretto hat übrigens einen sehr schönen Einstieg ins Turnier-Leben gegeben! Er hat das Prima gemacht!

Nachmittags startete ich Jacinto noch in der Pleasure L1 – was ganz gut funktioniert hat. Bekannte Probleme (Schritt … warum auf einmal langsam laufen???? – und Taktprobleme) haben uns natürlich nicht in die vorderste Reihe gebracht, aber wie gesagt, ich war zufrieden mit der gezeigten Leistung. Es geht natürlich noch besser, und es war schon besser, aber halt schlicht und einfach Momentan nicht.
Übrigens hat man auch während den Prüfungen Spaß wenn man im Line Up steht und mit den Mitreitern Spaß hat. Jürgen ist da der Knaller schlechthin. Er schafft es seine verlorene Rückennummer vom Sattel aus aus dem Sand zu klauben. Line-Up-Gespräche sind immer Lustig, vor allem, wenn so Sätze wie: „Jürgen, Du musst die Nummer aufheben, ohne Abzusteigen!“ dann auch genau so ausgeführt werden. In der Prüfung. Man kann so viel Spaß haben, wenn man nicht alles verbissen sieht und das tun die Fino-Reiter eben nicht, drum ist es so lustig mit Euch allen! Großes Kompliment an die ungefähr 25 anwesenden Pferde und ihre Reiter – wobei auch zwei Nicht-Finos dabei waren – Schön, dass Ihr gekommen seid! Übrigens gab es wieder einmal eine Kostüm-Klasse – was habe ich gelacht, als ich die drei Starter gesehen habe – grandiose Verkleidungen!

Ehrenrunde der Country-Pleasure – immer wieder ein Vergnügen! – Foto: Yvi Tschischka

Am Ende des Tages waren meine beide Ponys dann schon ziemlich Müde. So ein Turnier-Tag ist anstrengend. Während die beiden Ihr vorgezogenes Abendessen mümmeln durften hatte ich die Ehre den schicken Osiris in der Western Pleasure zu starten. Tine und ich (oder wahlweise Yvi und Tine) sind seid Jahren so ziemlich die Einzigen, die diese schöne Prüfung starten. Ich finde, das muss sich ändern! Los Leute: Mut zu Glitzer und Spaß! Übrigens noch einmal ein Danke an unseren „Besser-Gekühltes-Bier-Guide“ Steffen fürs Leihen Deiner Chaps und fürs Filmen der Prüfung!

Jedenfalls hatte ich viel Freude in dieser Prüfung und wir hatten auch ein richtig schönes Workout, sogar mit Rollback. Ich liebe diese Prüfung. Man fühlt sich einfach wie ein cooler Westernreiter. Egal ob man das ist oder nicht. Und egal ob es funktioniert oder nicht. Es geht um den Spaß. Und vor allem mit so einem tollen Pony unterm Hintern. Aber dieses Mal hat es funktioniert. Wir wurden beide Erste, weil unterschiedliche Ponys, aber beide toll präsentiert. Somit hat sich mein Ziel: eins von den tollen Holzpferdchen, die es wieder als Pokale gab, bekommen auch erfüllt. Neben einem fetten Grinsen im Gesicht, weil tolles Pony unterm Hintern. Hach, das Leben kann so schön sein!

Osiris von Steffi, bester Bub ever!  – Foto: Yvi Tschischka

Eigentlich wollte ich Jacinto schonen, weil er schon sehr müde war, habe mich dann aber doch noch für die Fun-Prüfungen rekrutieren lassen. Ok, eigentlich, um Helmut und Helada zum Paar-Reiten zu animieren. Was auch funktioniert hat. Helada hat auch manchmal echt einen Schatten, und spackt zwischendurch komplett ab, nur läuft sie zwischen durch einfach genial. Helmut hat es echt drauf, da oben cool zu bleiben, trotz Kapriolen. Auch mit mehrlagigem Klopapier in der Hand und Jacinto neben dran. Wir hatten jedenfalls Spaß 🙂 Die Champagner-Tölt ist ja sowieso quasi Pflicht mitzureiten, weil ( – Achtung Pro-Tipp!!!) da kommt man prima an Gratis Sekt ran (wenn das Pony nicht so viel herum hüpft und alles verschüttet). Ich reite die Prüfung ja nur deswegen …. abgeschlossen wurde der perfekte Samstag dann noch mit Mojito und Erdbeer Daikiri an der Cocktail-Bar von Erick. Wir hatten viel Spaß und viel zu lachen!

Der Sonntag sollte dann eigentlich der Tag werden, an dem ich Yvi in der Horsemanship fotografiere. Aber weit gefehlt, am morgentlichen Lachsbrötchen mit Kaffee bekam ich das Angebot La Luvia del Caron von Manuela ebenfalls in der Horsemanship zu reiten. Hallo, was für ein Angebot! Tolles Pony, Schneeweiß, noch nie geritten – mach ich doch glatt! Vielen dank Ela! Aber ich habe mir erst das ok von Yvi eingeholt, weil eigentlich war es ja anders versprochen. Aber Nico ist an der Kamera eingesprungen und alles war gut. So kam ich in den Genuss ein komplett fremdes, aber tolles Pferd in einer Prüfung zu reiten. Ich liebe solche spontanen Dinge. Und es hat auch richtig gut geklappt. Bis auf die Tempo-Unterschiede und meine obligatorischen Taktfehler – wir wurden sogar Sechster. Also für Fremd-Reiter-Kombi echt nicht schlecht – und es war eine echt harte Prüfung! In meiner „Abteilung“ hatte ich Sello und Stan und Brujula mit Britta – also quasi unschlagbare „Konkurrenz“, weil so tolle Ponys – aber es ist immer wieder Lustig mit Euch!

Leider war das Turnier nach den Best of Traditional-Klassen am frühen Nachmittag viel zu Schnell wieder vorbei. Und es war ein richtig schönes Turnier – sehr geprägt von einer richtig guten Stimmung, voll Freude/Spaß und dem Treffen von tollen Menschen. Jeder hat sich für jeden gefreut und es ist einfach wie ein großes Familientreffen – nur mit Ponys. Also eigentlich viel Besser wie ein Familientreffen (weil da darf man ja nicht die ganze Zeit über Ponys reden). Apropos Familien-Treffen: ist ja wie Schafe Hüten – in den Mittagspausen konnten wir der Vorführung von Meik Wessendorf mit seinen Hütehunden Elsa und Nice und den Schafen zusehen. Das war voll interessant! Und ich mag Schafe.

Zeitungsausschnitt Fuldaer Zeitung vom 3. Juli 2018 (unter Pferdesport :-))

Wir sind dann noch mit zu Stan und Johanna gefahren, um den gerade mal drei Wochen alten „neusten“ Sello-Nachwuchs zu besuchen – was für ein schickes, aufgewecktes, imposantes Kerlchen! Das wird spannend mit ihm! Herzlichen Glückwunsch an so ein gelungenes Fohlen Johanna und Stan! Und meine Prognose: Er bleibt Grau wie die Mama 🙂

Stau-Los sind wir dann Abends wieder zu Hause angekommen und die Ponys waren froh endlich wieder in Ihre Herden zu kommen und wir froh eine Dusche und das eigene Bett wieder zu sehen, aber voller toller Erinnerungen – und darauf kommt es an! Wir sehen uns wieder! Ganz bestimmt!

 

Ach ja, meine Angeber-Turnier-Auflistung für meine Statistik fehlt noch:

La Respuesta de Los Angeles:

Naturtölt (3) – rausgeflogen

Trail (6) – 5. Platz

Jacinto del Gavilan:

Trail (6) – 6. Platz

Country Pleasure (3) – 3. Platz

Pleasure L1 – vergessen, vielleicht kann mich wer erinnern? 

Dressur B (7) – 5. Platz

Osiris del Gavilan:

Western Pleasure (2) – 1. Platz

La Lluvia del Caron:

Horsemanship (10) – 6. Platz

In Flieden Fliegen lernen?

Kurs mit John Pelaez in Flieden

28.04. bis 30.04.2017:

Für Yvi, zwei Ponys und mich ging es am Freitag wieder auf die Autobahn und nach obligatorischem stockendem Verkehr bei Schweinfurt auf der A7 mit Vollgas nach Flieden. An diesem Wochenende waren wir wieder bei Britta und Gerd Mülle zu Gast. Dort fand nämlich ein Kurs mit dem Paso Fino Trainer John Pelaez (USA) statt. John haben wir letztes Jahr schon bei einem Kurzbesuch gesehen und ich fand seine Art mit den Finos zu Arbeiten schon damals sehr angenehm. Wir kamen ganz gechillt an, hatten noch erste Erfahrungen mit unserem Hotel (verlassen, aber alles offen – Hotelwirt kam dann aber noch rechtzeitig, als wir gerade die Kasse ausrauben …. äh …. wieder fahren wollten) und konnten dann den restlichen Tag mit lieben Fino-Freunden verbringen.
Hotels und Pensionen rund um Flieden – Abenteuer pur. Irgendwann haben Yvi und ich alle getestet. Es ist immer wieder spannend. Wobei unser jetziges Hotel eigentlich ok war. Also der Hotelbetreiber hat sich sehr viel Mühe gegeben, und war auf seine hilflose Art auch echt nett. Wir haben uns vorgestellt er wurde gerade von seiner Frau verlassen und alles wächst ihm grade über den Kopf. Aber ein paar Kriterien haben auch dieses Hotel für die Zukunft ausgeschlossen. Aber das ist echt Jammern auf hohem Niveau. Die Hotels sind alle bis jetzt nicht unterirdisch gewesen (bis auf eine Pension … wo wir seltsamer Weise nach der Uhrzeit gefragt wurden, ab wann wir Duschen wollten. Öhm??? – *kopfkinoaus*), sondern einfach, rustikal, ohne funktionierendes Internet – aber alles Menschen, die hessische nette Originale sind. Das Aus für dieses Hotel war einfach: kalter Rauch im Frühstücksraum (der Abends als Kneipe dient), Hellhörigkeit der Zimmer (was in Kombi mit Montage-Arbeitern, die auch am Wochenende um halb sechs das Aufstehen und Rumrumoren anfangen keine gute Kombi ist) und kaum Internet. Wie gesagt, rumnölen auf hohem Niveau. Aber wir machen es uns jetzt zum Sport alle Hotels auszuchecken. Für nächstes Mal haben wir schon eines im Visier. Aber zurück zum Kurs!

Es wurde ganz toller Kuchen mitgebracht! Mit Glitzer-Guss! Und der war lecker! – Foto: privat

John Pelaez ist ein Trainer, der die Pferde unterstützt, dass sie sich selber wohl fühlen beim geritten werden. Er arbeitet nicht mit Druck oder groben Aktionen, sondern möchte die Pferde dahin bringen, dass sie sich in Ihrer Wohlfühl-Zone sicher und zufrieden fühlen. Er arbeitet lieber langsam und konstant, als schnelle Erfolge zu erzielen. Was meiner Meinung nach natürlich viel besser und nachhaltiger ist, als schnelle Erfolge zu haben und dann die verheizten Pferde einfach zu ersetzten. Was auch echt schwierig ist, wenn man kein Geld hat um ständig neue Pferde zu kaufen 🙂 Alles geht sehr gechillt von statten. Eigentlich sieht man fast nicht, dass er etwas am Pferd macht, er reitet ein bisschen und schwupps hat man ein entspanntes, motiviertes Pferd.
Von daher war ich sehr gespannt, ob ein USA-Trainer das Richtige für das Drachenpony sein könnte. Schließlich hat das Drachenpony schon alles durch. Aber so richtig entscheiden, welches Pony ich mit zum Kurs nehme, konnte ich mich nicht wirklich. Von daher habe ich Jacinto und Resi zusammen mitbringen dürfen und beschlossen mit Jacinto einfach mal den Freitag zu testen und dann mit Resi weiter zu machen. Eigentlich war ich schon Freitag vor meiner ersten Trainingseinheit überzeugt, dass ich es mit John und Resi versuche. Ich habe bei dem Pferd vor uns zugesehen und da gab es schon einige Trigger-Momente die mich überzeugt haben.

Mit Jacinto hatte ich am Freitag eine richtig gute Einheit. Wir müssen dringend an der Konstanz im Tölt arbeiten, bzw. störe ich Jacinto zu sehr, obwohl ich ja schon denke ich mache fast gar nichts. Aber auch nichts machen will gelernt sein. Was mich an John übrigens auch beeindruckt hat, ist, dass er einfach die Gegebenheiten der Pferde sieht und versucht für den Reiter das zu ermöglichen, was er mit dem Pferd erreichen möchte (also wenn es realistisch ist) und nicht versucht Pferd und Reiter in ein festes Schema zu pressen. Er geht wirklich individuell auf Pferd und Reiter ein. Jacinto und ich jedenfalls hatten einen guten Lauf. Ich muss mich mehr konzentrieren meine Bewegungen noch langsamer und sanfter zu machen, und meine Zügel gleich lang zu halten, und Jacinto „fliegen“ zu lassen. Mehr Entspannung in der Schulter und die richtige Halteposition für meine Hände zu finden. Das mit dem Fliegen war ein guter Vergleich. Man wird mich also in Zukunft schöne „geflogene“ Achten üben sehen. Wobei ich mit Jacinto ja schon viel am Zirkel arbeite, weil ich merke, dass ihm das gut tut. Jedenfalls war Jacinto während des Trainings entspannt und zufrieden. Er hat geschnaubt und nicht zu sehr geschwitzt. Es war stressfrei für ihn. So mag ich das!

 

Von daher war ich gespannt wie Hulle, wie sich das bei Resi gestaltet. Ich bin da ja sehr pienzig, was Fremdreiter auf dem Pony angeht. Mal abgesehen davon, dass sich sowieso niemand mit klarem Verstand freiwillig da darauf setzt.

Natürlich wurde zwischendurch die Zeit zum Ausreiten genutzt! (Heike, Jojo, ich, Paula, Johanna, Yvi) – Foto: Kaisy

John hat Samstag mit Resi einfach mal vorreiten lassen. Eine Runde „schneller“ hat schon gereicht, um ihm ein gutes Bild zu vermitteln. Wobei eine Runde „schneller“ bei Resi an dem Tag echt eine gute Runde war. Weil sie blieb am Boden und in geraden Linien. Auch beim Reiten durch John blieb Resi kontrolliert. Er hat mit ihr ruhig, aber konsequent, mit einer gesunden Portion Respekt gearbeitet. Ich sag nur so viel: wir werden in Zukunft viele kurze Reprisen auf kleinem Kreis mit Begrenzung haben. Mal sehen ob es wirkt. Wir wollen Resi den Tölt wieder schmackhaft machen. Das ist aber eine Großbaustelle. Aber das ist ja nichts Neues. Jedenfalls ein komplett neuer Ansatz für uns. Nachdem ich dann schon am Samstag ein positives Resi-Erlebnis haben durfte, durfte ich auch noch ein Traumpferd reiten: Anastasia. Tölt und Brio in Vollendung. Hach … vielen Dank Britta! Ich bin immer noch komplett begeistert 🙂 Ein Pferd mit ganz viel Brio und ein Pferd bei dem man ordentlich Energie unterm Arsch spürt. Auf Deutsch: man steigt mit einem grenzdebilen Dauergrinsen ab, möchte aber eigentlich gar nicht absteigen. Aber irgendwann braucht so ein Pony halt auch mal Pause.
Außerdem war ja noch Foto-Shooting-Zeit angesagt. Yvi hatte zwei Shootings im schönen Abendlicht im schönen Fliedener Wald, da muss der Foto-Assi natürlich mit, auch wenn er lieber noch geritten wäre. Vor der Kamera standen Kaisy und Ristretto und Machiavelli und Sello – also zwei von Sumpfs Ex-Lovern im Kombipack.

Machiavelli – super schön oder? Machiavelli war übrigens der Papa von meiner Dimera ❤ – Foto: Yvi Tschischka

Der Samstag Abend ist dann bei Mülles in lustiger Runde ausgeklungen. Erick hat uns wieder herrschaftlich und äußerst lecker bekocht. Die Stimmung war super und erste Blicke auf die geschossenen Fotos sorgten für viel „Mädchen-Gequietsche“ – nebenbei konnten die technik-affinen Zuschauer noch mitverfolgen, wie Yvi mit Fotoshop Dinge wegzaubert 🙂 Dinge waren in dem Fall mal nicht ich, sondern Stan, der Sello mal eben das Steigen im Wald „beigebracht“ hat für ein schönes Abendlichtfoto.
Dann war schon wieder Sonntag. Nach einem kurzen Stopp beim Bäcker Happ (bester Bäcker ever) ging es ab zu den Ponys, die sich in Flieden so wohl fühlen, dass sie sich nicht mal für unsere Ankunft interessiert haben. Verwöhntes Pack! Resi war heute das erste Kurspferd. John hat mit ihr im Roundpen gearbeitet. Sehr ruhig. Resi hat sogar geschnaubt während des Reitens. Eine sehr gute Einheit. John hat mir noch Einiges mit auf den Weg gegeben und ich bin gespannt, was ich umsetzen kann. Ich hoffe er kommt wieder nach Deutschland. Dann sind Resi und ich auf jeden Fall wieder mit dabei! Dann habe ich mir eine kleine Auszeit genommen und bin mit Jacinto durch die Wälder in Flieden gestreift. Kopf frei kriegen. Und ein bisschen Tölten üben mit den neuen Tipps für Jacinto.
Ein Kurs in Flieden bedeutet immer gute Stimmung, tolle Menschen treffen, neue tolle Menschen kennen lernen, ganz viel gutes Essen (vor allem wenn Erick uns alle so lecker bekocht! Wobei Brittas gebackener Käse auch super lecker war – wir Vegetarier bekommen ja immer eine „Extrawurst“ :-)) – Entspannung, tolle Landschaft, viel Spaß. Kurz: Urlaub. Ich hoffe liebe Britta, dass Du uns noch ganz viele so tolle Kurse ermöglichst. Es macht immer riesig Spaß bei Euch! Und ich freue mich immer ganz viele nette Menschen zu treffen!

Morgenstimmung in Flieden 🙂 – Foto: privat

Shortcut?

18. Juni 2016:

Frau Sumpf hat den ganzen schönen Plan durcheinander geworfen – aber irgendwie war das ja so zu erwarten. Plan war Frau Schecktier nach dem Turnier zum verdienten Liebesurlaub in Flieden zu lassen. Aber Madame hat ja ihre eigenen Vorstellungen. Freitag wurde sie so dermaßen rossig, das Jacinto schon beim gemeinsamen „Training“ am Platz so dermaßen belästigt wurde, dass wir dann nach einem kurzen Anruf entschieden haben das liebestolle Pony am Samstag bereits nach Hessen zu fahren. Gesagt getan. Das war dann auch noch gleichzeitig der Hardcore-Test für den Schu-Schu-ki – es läuft. Irgendwie fügt sich dann doch alles …

Sumpf
Sumpf und ihr „Opfer“ El Sello la Rosa – Foto: Yvi Tschischka

Frau Sumpf macht jetzt schon mal Urlaub in Flieden, verdreht dem schicken Sello den Kopf und hält mit ihrem „Gemöhe“ das Team Flieden auf Trab. Schließlich steht Madame im Paddock und erwartet Huldigungen, immer wenn jemand vorbei kommt. Das muss eingefordert werden. So werden wir auch dieses Mal total gut vorbereitet auf ein Turnier gehen … wozu Training …. Hauptsache wir haben Spaß!

PS: Spaß hatten Yvi und ich auch, denn wir durften auf der heißen Performance-Stute „Amistad“ ein paar sehr geniale Runden drehen. Britta hat dann aber auf der Rückfahrt doch vorsichtshalber eine Hängerkontrolle gemacht … #FinoPower #Mistsiehatesdochgemerkt #einbraunesponymehroderwenigerfälltdochnichtauf

Hengstgeflüster?

28. Mai 2016:

Aus gegebenem Anlass sind Yvi und ich heute nach Flieden zu Britta und Gerd Mülle und dem Team Flieden gefahren. Das heißt Yvi ist gefahren. Der Verräter Schu-Schu-ki muckt immer noch herum. Böses Auto. In Flieden fand an diesem Wochenende ein Kurs mit John Pelaez statt. Während Yvi mit dem Foto unterwegs war konnte ich ihm ein bisschen beim Reiten zusehen und was ich sah hat mir sehr gut gefallen. Außerdem ist der in den USA lebende Kolumbianer ein sympathischer Typ. Ich finde diesen spanisch-englisch-Akzent so schön. Beim nächsten Kurs bin ich wahrscheinlich mit Pferd dabei. Reserviere mir schon mal einen Platz Britta 🙂

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El Sello la Rosa – Foto: Yvi Tschischka

Wir haben uns auch den frisch importierten Hengst „El Sello la Rosa“ angesehen. Sello wohnt bei Britta Mülle und Stan Paul PasoFino-Training im schönen Flieden und wird ab dieser Decksaison für frisches Blut in der Paso Fino Zucht in Deutschland sorgen. Er kam erst ein paar Tage nach unserem Brand an und hat sich schon sehr gut eingelebt in Deutschland.

Yvis Foto-Test hat er sofort bestanden. Er hat sich beim „hübsch“ machen benommen, ist auf der Koppel beim Freilaufen vorbildlich auf Yvi zu galoppiert und auf den Fotos überzeugt er auch. Von daher sind wir gespannt, wie er sich unter dem Sattel zeigen wird. Freilaufend hat er schon mal jede Menge Tölt.

Auf jeden Fall eine gute Art den Samstag zu verbringen – ein bisschen Finos gucken, ein bisschen Fotos machen, ein bisschen mit lieben Fino-Freunden quatschen, ein bisschen in der Sonne sitzen und am Abend selber noch eine Runde auf die Ponys.

#läuft #malwasohneBrand

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