Piraten in Mittelfranken?
23. Juni 2013:
Weil wir uns einfach nicht entscheiden konnten sind Nadine, Yvi und ich dieses Wochenende zu einem weiteren Ritt gefahren. Am Sonntag waren wir in Kosbach beim Reitclub Erlangen. Hier wurden wir schon am Parkplatz positiv überrascht. Am gut ausgeschilderten Parkplatz empfing uns der Parkplatzanweiser überschwänglich mit: „Ich bin ja so begeistert! Ihr Frauen könnt einfach alle besser Hänger fahren. Das klappt wunderbar mit dem Einparken hier! Ich brauch gar nichts machen!“ Also wäre damit auch bewiesen, dass Frauen einfach besser Auto fahren. Die Theorie dazu, sie haben weniger Angst um ihren Lack als Männer und machen nicht so ein „Geschiss“ darum. Hauptsache der Nagellack splittert nicht ab. Autolack ist egal.
Die ungefähr 70 Starter wurden mit Startzeiten und verschiedenen Startorten geschickt entzerrt, damit an den Stationen kein Stau droht. Einige Teams fingen am Reitplatz mit dem Trail an, während andere am Parkplatz mit der Geländestrecke begannen. Wir durften am Parkplatz starten. Natürlich mussten wir uns vorher noch mit Kuchen und Kaffee stärken. Was ja inzwischen obligat bei uns ist. Mit gutem Kuchen kriegt man uns immer. Der Ritt stand übrigens unter dem Motto „Piraten!“ Wie passend! Ich war schon mal begeistert. Allerdings habe ich meinen Tölt-Piratenhut daheim vergessen.

Die Wegführung war sehr gut markiert und das Reitgelände um Erlangen herum ist sowieso traumhaft. Sandböden, Wald mit tollen Reitwegen, kleine Seen – heute lästige Stechmücken, aber richtig schöne Landschaft! Resi hat sich sofort an ihre alte Heimat erinnert (Märchenwald Ungerthal) und ist fleißig und entspannt gelaufen. Sie ist einfach ein Wald- und Kletterpony!
Die erste Station kam schon bald in Sicht und dort mussten wir Anagramme erkennen. Auf Deutsch: Buchstabensalat, der in der richtigen Reihenfolge ein vernünftiges Wort ergibt. Natürlich alles rund um Piraten. Hier war ich durch Zufall – und weil Yvi parallel ein Wort relativ laut gesagt hat … Danke Yvi 🙂 …. ziemlich erfolgreich.
Dann ging es erst einmal durch den schönen Wald. An der zweiten Station durften wir dann alle zusammen Bilder erkennen spielen. Ein Blatt mit vier Bildern drauf, die jeweils eine Gemeinsamkeit haben und die mussten wir erkennen. Auch nicht ganz einfach, aber die Gruppenpower hat geholfen! Von dort aus wurden wir dann sicher über eine viel befahrene Straße geleitet.
An der dritten Station war die Aufgabe auf dem Pferd sitzend durch einen Hulla Hoop-Reifen zu klettern. Sehr lustig anzusehen. Dann durften wir weiter durch den schönen Wald reiten. Mutige Piraten waren dann an Station vier gefragt. Hier standen drei Eimer, gefüllt mit unterschiedlich ekeliger Glibberpampe. Da sollten wir mit den Fingern reinlangen und „Schätze“ heraus angeln. Die Schätze bestanden aus Papp-Münzen mit unterschiedlicher Punktezahl darauf.
Am Scheitelpunkt der Wegstrecke mussten wir dann „Anker einholen“. Eine Holzkonstruktion mit gefährlichen Klapperdosenseil war hier aufgebaut worden. Dazu guckt Euch am Besten folgendes Filmchen vom Reitclub Erlangen an. Herr Fénix und Nadine sind zufällig ab 1:45 ca. zu sehen. Der Rest der Bande steht gelangweilt am langen Zügel dabei und guckt doof. Regelmäßig wurden wir übrigens an den Stationen auch gefragt, ob wir etwas Trinken wollen. Und alle Stationen waren wieder mit äußerst netten Menschen besetzt.
http://youtu.be/ppRbNY-x4bQ?t=1m45s
Auf dem Rückweg zum Gelände des Reitclubs war dann noch eine letzte Station unterwegs zu erledigen. „Ringe stechen“. Diosa und Fénix durften zuerst und haben es natürlich im Galopp probiert. In Erwartung, dass mein wildes „Reserl“ wieder das Herumhopsen anfängt hatte ich mit allem möglichen gerechnet, aber nicht damit, dass sie sobald ich die Lanze in der Hand halte wie ein musterbraves Pony lostöltet und ich ganz gechillt drei mal die Ringe „stechen“ konnte. Ich war so perplex, dass ich fast vergessen hätte nach dem Ring zu angeln. Mit einem dicken Grinsen im Gesicht ging es also für mich weiter. Versteh einer dieses Pferd!
Am Reitclubgelände durfte Frau Resi dann gleich weiter machen. Hier war Teamarbeit angesagt. Derjenige, der glaubt, die Aufgabe würde er schaffen wurde punktemäßig gezählt. Es galt zuerst Luftballons kaputt zu reiten. Die natürlich nicht festgemacht waren. Es ist gar nicht so einfach mit einem Pony auf Luftballons zu treten und diese dadurch zum Platzen zu bringen, wenn das Pony wiederum versucht NICHT drauf zu treten. Obwohl so ein Pony vier Beine hat. Einige gingen dann doch knallend kaputt.
Als nächstes waren die Reiter gefragt. Stelzen laufen. Hier haben wir Nadine den Vortritt gelassen. Sie hat das richtig gut gemacht.
Das Wasserbomben-Volleyball haben Nadine und Yvi dann zusammen versucht. Dafür wurde mir dann auf dem Pferd sitzend die Augen verbunden und Nadine hat mich mit zurufen durch die nächste Station gelotst. Blind durch eine Slalomstrecke reiten. Wart ihr schon mal Blind auf einem Pferd gesessen? Das ist ganz schön schwierig. Das schwankt ganz schön, selbst wenn das Pony sich nicht bewegt. Aber hier zahlt sich gute Teamarbeit aus. Nadine hat mich sicher gelotst und Resi hat schön mitgemacht.
Als nächstes war Angeln angesagt. Da durfte wieder Nadine ran. Ohne Pferd, mit Angel bewaffnet „Schiffchen“ angeln. Öhm … widmen wir uns lieber der nächsten Station: „Musik erkennen“ – Piratenlieder erkennen. Von „Hey, Hey, Wickie“ über „Fluch der Karibik“ vier unterschiedliche Titel erkennen. Auch das haben wir im Team gut erledigt. Nachdem Nadine geglaubt hat, sie kennt kein einziges Lied, hat sie dann übrigens alle erkannt.
Diosa und Yvi durften dann über den „Piratensteg“ gehen, was eigentlich ein Fino Strip war und daher für uns nicht wirklich ein Problem. Diosa durfte dann auch gleich weiter machen und nach Zeit „Schätze“ einsammeln, die in unterschiedlicher Höhe an Springständern aufgehängt waren.
Den Abschluss des Trailparcours machte der „Tunnel des Grauens“. Ein Plastiktunnel mit Flatterzeug, durch den die Ponys durch mussten und an dessen Boden noch gefährliche Plastik-Dinge lagen. Da wollten wir natürlich alle durch! Diosa hinter her sind wir alle durch das „Grauen“ geritten. Wir hatten einen Mords Spaß auf dem gesamten Ritt!
Dem „Grauen“ entkommen haben wir unsere Ponys versorgt und auf den geliehenen Gras-Paddock gestellt, was die Herrschaften natürlich toll fanden. Wir haben es uns dann auch bequem gemacht und gemütlich in der Sonne auf die Siegerehrung gewartet. Es gab Salate, Gegrilltes und Grillkäse (dieses Jahr leider etwas zu hart gegrillt, aber gut war er trotzdem). Die Siegerehrung hat angenehmer Weise nicht lange auf sich warten lassen. Bereits irgendwann zwischen 16 und 17 Uhr war es schon so weit. Eine frühe Siegerehrung ist natürlich praktisch wenn man einen längeren Weg vor sich hat. Also noch ein Pluspunkt für Kosbach.
Fazit: Wieder ein sehr schöner Sonntag, den wir in Kosbach verbringen durften. Der Ritt war bestens organisiert, alle waren sehr nett und die Aufgaben haben Spaß gemacht. Tüpfelchen auf dem „i“ war: Resi hat einen sensationellen 4. Platz erreicht! Keine Ahnung wie sie das geschafft hat. Und eigentlich hätte ich mich über eine Teamwertung mehr gefreut, gerade nachdem wir viele Aufgaben zusammen gemacht haben. Aber Diosa auf Platz 11 und Fénix auf Platz 15 folgten schnell. Auch nach Kosbach kommen wir nächstes Jahr gerne wieder zurück!